Resilienzförderung bei sozial benachteiligten Kindern

Diplomarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,3, Evangelische Hochschule Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit über zehn Jahren bin ich im pädagogischen Bereich tätig. Ich habe in einem Schulkindergarten gearbeitet und mehrere Praktika in Schulen absolviert. Dabei fielen mir immer wieder die Verschiedenheit der Kinder auf. Damit meine ich nicht das Aussehen oder die unterschiedlichen Charaktere. Vielmehr war es die Ausstattung der Schultasche oder Federmappe. Während manche Kinder die neusten Taschen und Stifte mit zur Schule brachten, befanden sich in anderen Federmappen lediglich ein Bleistift und drei kurze Buntstifte. Anfangs sprach ich die Kinder an und bat sie mit einer vollständigen Federmappe in die Schule zu kommen. Leider tat sich in dieser Hinsicht nichts. Je mehr Erfahrungen ich in der Institution Schule machte, desto häufiger fiel mir dieses Ungleichgewicht auf. Einige Schüler hatten alles, während andere gerade so viel besaßen, dass sie schreiben konnten. Dementsprechend waren die gut ausgestatteten Schüler immer sehr beliebt unter den Mitschülern, weil sie so viel hatten, das sie mit anderen teilen konnten. Dass dann Stifte von den Lehrern gestellt wurden, war eine großzügige und logische Konsequenz. Somit waren die Unterschiede nicht mehr ganz so auffällig. Doch leider waren die Differenzen zwischen den einzelnen Schülern nicht nur in der Ausstattung der Federmappe auffällig. Ab der Mitte des Monats brachten einige Schüler kein Pausenbrot mehr mit. Sie erzählten auch, dass sie kein Frühstück gegessen haben und hungrig seien. Schon zu meiner Grundschulzeit gab es Kinder, die regelmäßig das Pausenbrot der Klassenlehrerin bekamen. Es waren auch diese Kinder, die ihre Geburtstage nicht gefeiert haben und demnach auch nicht zu den Geburtstagen der Mitschüler eingeladen wurden. Doch auch unter diesen Schülern gab es gravierende Unterschiede. Einige meiner Mitschüler erbrachten keine guten Schulleistungen und galten als 'Klassenclowns', die sich durch ihre Rebellion im Klassenzimmer beliebt machten. Als ich mich vor einiger Zeit bei ehemaligen Klassenerfahrungen nach anderen Mitschülern erkundigte, war ich über den Werdegang einiger meiner ehemaligen Mitschüler sehr schockiert. Sie sind teilweise nach der neunten Klasse von der Schule gegangen, haben ihre Berufsausbildung abgebrochen und sind sehr früh Eltern geworden. Ohne eine Wertung abzugeben, gehe ich davon aus, dass der Werdegang ihrer Kinder ähnlich verlaufen wird, wenn nicht interveniert wird.