Richard Rorty - Paradigmenwechsel in der Philosophie

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 2, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit werde ich mich mit der Philosophie Richard Rortys beschäftigen, der zur philosophischen Strömung des Neopragmatismus gezählt werden kann. Sein Denken geht allerdings weit über diese Strömung hinaus und ist durch eine radikale Kritik an der Philosophie selbst gekennzeichnet. Dabei stößt vor allem das Selbstverständnis der Philosophie als Fundamentalwissenschaft bei Rorty auf Widerstand. Denn Rorty selbst war stets Verfechter einer vielfältigen und freien Welt gewesen. Er teilte mit Nietzsche und James ¿[¿] die Hoffnung, die Freigeisterei und Vielgeisterei des Menschen werde in Zukunft stärker und vollständiger zum Ausdruck kommen.¿ Auch zählt Rorty in eine Reihe historischer Denker, die die Natur des Menschen abstreiten und dessen Sein im jeweiligen historischen Kontext betrachten. Seine Kritik richtete sich vor allem gegen das philosophische Nachdenken als Selbstzweck und er verlangte von der Philosophie stattdessen, sie solle real existierende Probleme lösen und zur Verbesserung des Lebens beitragen. Durch seine Dekonstruktion der Erkenntnistheorie und seiner Negation der absoluten Wahrheit stellte er die Philosophie selbst in den Augen vieler Kollegen in Frage. Habermas resümiert in einem Nachruf: ¿Unter den zeitgenössischen Philosophen kenne ich niemanden, der wie Rorty seine Kollegen ¿ und nicht nur sie ¿ über Jahrzehnte mit neuen Perspektiven, neuen Einsichten, neuen Formulierungen überfallen und in Atem gehalten hat.¿ Da eine umfassende Darstellung von Rortys Philosophie den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, werde ich den Ursprung der Kritik Rortys an der abendländischen Philosophie kurz darstellen. Im zweiten Abschnitt sollen dann Rortys Vorschläge in Bezug auf eine Philosophie nach dem von ihm geforderten Paradigmenwechsel stehen und in der Schlussbetrachtung werden dann Kritik an Rortys Denken zur Sprache kommen.

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