Gezeigt wird die Person Richard Wagners als eine die Wiener Gesellschaft - siehe die Wagner-Vereine - magnetisch anziehende oder - siehe die Presse-Fehden - aufs äußerste abstoßende Figur. Das Ereignis von Wagners politischer Radikalisierung in Wien wird dabei als ein Amalgam unterschiedlichster Erfahrungen und Motive erklärt: wiederholte und bitter erlebte Abweisung, ein auch der Durchsetzung seines Werks dienender Abgrenzungsfuror und zunehmend wahnhafte Untergangs- und Vernichtungsszenarien. Man begegnet den Gegenfiguren Eduard Hanslick, der in der Person Wagner auch konträre Konzepte von Musik und Ästhetik bekämpfte und Gustav Mahler, der Wagners Werke kongenial verstanden und aufgeführt und zugleich dessen bösen Spott in den 'Judenkarikaturen' mit den eigenen Symphonien musikalisch beantwortet hat. Aufgerufen wird auch die Erinnerung an den von Georg von Schönerer begründeten österreichischen 'Deutschnationalismus', der auch viele sich als Deutsche fühlende Juden angezogen und dann ausgestoßen hat und der nach Wagners Tod zum festen Bestandteil des von Graz und Wien getragenen Wagnerismus wurde. Beiträge von Carolin Bahr | Barbara Boisits | Sven Fritz | Wolfgang Fuhrmann | Werner Hanak-Lettner | Hannes Heer | Hans-Joachim Hinrichsen | Clemens Höslinger | Richard Klein | Malou Löffelhardt | Oliver Rathkolb | Gerhard Scheit | Fritz Trümpi | Michael Wladika

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Richard Wagner und Wien Hannes Heer, Christian Glanz, Oliver Rathkolb

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