Richterliche Ethik im Spannungsfeld zwischen richterlicher Unabhängigkeit und Gesetzesbindung.

Seit mindestens 15 Jahren wird in Deutschland eine Diskussion über »richterliche Ethik« geführt. Die vorliegende Arbeit leistet hierzu eine umfassende Bestandsaufnahme. Richterliche Ethik wird hier verstanden als wissenschaftliche Beschäftigung mit der Berufsmoral des Richters. Sie ist nur mit einer klaren Begrifflichkeit und einer aus der Rechtswissenschaft bzw. der allgemeinen und angewandten Ethik abgeleiteten Methode möglich. Um die Besonderheiten der deutschen Diskussion zur richterlichen Ethik herauszuarbeiten, werden internationale und ausländische Diskurse bzw. Ethikkodizes vergleichend herangezogen. Die normativen Verhaltensanforderungen an den Richter werden historisch und rechtlich eingeordnet. Auf dieser Grundlage wird für Deutschland eine richterliche Tugendethik vorgeschlagen, die rechtsethisch abgeleitete Haltungen für verschiedene Felder richterlicher Tätigkeit näher bestimmt. Abschließend werden Mechanismen beschrieben, die ethisches Handeln von Richtern sichern können.

Der Autor hat ab 1984 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Staats- und Rechtswissenschaft studiert. In dieser Zeit wurde er durch das Cusanuswerk gefördert. Nach seinem Rechtsreferendariat in Bayern und seinem zweiten juristischen Staatsexamen war er ab 1993 zunächst als Richter am Verwaltungsgericht und ab 2001 als Richter am Thüringer Oberverwaltungsgericht, unterbrochen durch eine zweijährige Abordnung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Thüringer Verfassungsgerichtshof, tätig. Seit 2011 ist er Präsident des Verwaltungsgerichts Meiningen. Er promovierte 2016 bei Prof. Dr. Horst Dreier, Inhaber des Lehrstuhls für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht der juristischen Fakultät der Universität Würzburg.

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