Risikogesellschaft

»Arm an geschichtlichen Katastrophen war dieses Jahrhundert wahrlich nicht: zwei Weltkriege, Auschwitz, Nagasaki, dann Harrisburg und Bhopal, nun Tschernobyl. Das zwingt zur Behutsamkeit der Wortwahl und schärft den Blick für die historischen Besonderheiten. Alles Leid, alle Not, alle Gewalt, die Menschen Menschen zugefügt haben, kannt bisher nur die Kategorien der ?anderen? - Juden, Schwarze, Frauen, Asylanten, Dissidenten, Kommunisten usw.«



<p>Ulrich Beck ist einer der weltweit anerkannten Soziologen. Sein 1986 erstmals ver&ouml;ffentlichtes Buch <i>Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne </i>brachte ein neues Zeitalter auf den Begriff. Dieses Konzept machte ihn international und weit &uuml;ber akademische Kreise hinaus bekannt. Zwanzig Jahre sp&auml;ter erneuerte und erweiterte er seine Zeitdiagnostik in <i>Weltrisikogesellschaft. Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit</i> im Zeichen von Terrorismus, Klimakatastrophen und Finanzkrisen. Er war zwischen 1997 und 2002 Herausgeber der Reihe <em>Edition Zweite Moderne</em> im Suhrkamp Verlag. Zwischen 1992 und 2009 war Beck Professor f&uuml;r Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universit&auml;t M&uuml;nchen. Von 1999 bis 2009 fungierte Ulrich Beck als Sprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Sonderforschungsbereichs Reflexive Modernisierung. Vom Europ&auml;ischen Forschungsrat wurde Ulrich Beck 2012 ein Projekt zum Thema <em>Methodologischer Kosmopolitismus am Beispiel des </em><em>Klimawandels</em> mit f&uuml;nfj&auml;hriger Laufzeit bewilligt. Beim Weltkongress f&uuml;r Soziologie 2014 in Yokohama erhielt Ulrich Beck den Lifetime Achievement Award &ndash; For Most Distinguished Contribution to Futures Research der International Sociological Association.</p> <p>Ulrich Beck wurde am 15. Mai 1944 in Stolp in Hinterpommern geboren. Nach seinem Studium der Soziologie, Philosophie, Psychologie und Politikwissenschaft in M&uuml;nchen promovierte er dort im Jahr 1972. Sieben Jahre sp&auml;ter wurde er im Fach Soziologie habilitiert. Sein wissenschaftliches Hauptinteresse galt dem Grundlagenwandel moderner Gesellschaften. Diese grundlegenden Ver&auml;nderungen fa&szlig;te er, neben dem Begriff des Risikos, unter anderem mit Konzepten wie Reflexiver Modernisierung, Zweite Moderne, unbeabsichtigte Nebenfolgen und Kosmopolitismus.</p> <p>Ihm wurden mehrere Ehrendoktorw&uuml;rden europ&auml;ischer Universit&auml;ten und zahlreiche Preise verliehen.</p> <p>Er starb am 1. Januar 2015.</p>

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