Risikokultur. Kulturelle Unterschiede im Verständnis und der Wahrnehmung von Risiken

Masterarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Soziologie - Wirtschaft und Industrie, Note: 1,8, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen; Standort Nürtingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Thesis untersucht systematisch die Zusammenhänge von kulturellen Prägungen mit dem Themenkomplex 'Risiko' . Ein Schwerpunkt soll hierbei auf die verschiedenen Wertesysteme (bzw. Kulturen) der Länder Deutschland, China und USA gelegt werden. Diese Arbeit untersucht die Ausprägung der Risikokultur im gesellschaftlichen Umfeld. In Kombination mit der soziologischen Komponente werden Ideen für den zukünftigen Umgang mit Risiken entwickelt. Diese Ansatzpunkte sollen den verschiedenen Stereotypen den besseren Umgang mit Risiken und Krisen ermöglichen. Durch die Definition der 'Mindestanforderungen an das Risikomanagementsystem' (MaRisk) wurde 2009 aufsichtsrechtlich indirekt der Begriff der Risikokultur geprägt. Durch MaRisk wurden faktisch die Anforderungen an das Risikomanagementsystem für Versicherungsunternehmen formuliert. Diese Anforderungen sind daher elementarer Bestandteil für die Umsetzung von Solvency II. Vor diesem Hintergrund wurde, vor allem als Konsequenz der Finanzkrise, der Begriff des Risikos im Umfeld der Finanzmärkte bewusst (neu) definiert. Im unternehmerischen Umfeld wurde unter dem Begriff des Risikomanagements der 'angemessene' Umgang mit Risiken vielfach diskutiert. Die Corona-Krise sorgt(e) jedoch zudem dafür, dass Gefahren und Unsicherheiten verschärft im gesellschaftlichen und persönlichen Bereich wahrgenommen werden. Zudem lassen sich überlagernde Risiken in einem globalisierten Umfeld das Maß an Unsicherheit so hoch wie nie erscheinen. Der Begriff der Risikokultur wurde vor dem Hintergrund verschiedener Wertesysteme (bedingt durch die kulturelle Prägung) mit dem soziologischen Verhalten, relevant für Risikowahrnehmung sowie dessen Verständnis wurde bislang nicht untersucht.