Rituelle Aufführungen im Sport. Zur Beeinflussung von Ritualen auf das sportliche Handeln

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Gesundheit - Sportwissenschaft, Note: 1,3, Universität Hildesheim (Stiftung), Sprache: Deutsch, Abstract: Wann wird eine regelmäßige Handlung zu einem Ritual, und was überhaupt zeichnet ein Ritual aus? Wie lässt sich außerdem die große Bedeutung von Ritualen für Sportler_innen und Mannschaften erklären? Ob und inwieweit ein Ritual Auswirkungen auf das sportliche Handeln hat und worin überhaupt die Unterschiede zu einer Gewohnheit liegen, wird unter anderem in dieser Arbeit erläutert. Beim Anschauen von sportlichen Wettkämpfen fällt den aufmerksamen Beobachtern auf, dass sich Sportler_innen oftmals ganz individuell auf die anstehenden Herausforderungen vorbereiten. Dabei sind Rituale im Sport so verschieden wie die Sportler_innen selbst. Der Tennis Spieler Rafael Nadal hat vor jedem seiner Aufschläge einen ganz bestimmten Handlungsablauf, den er bei jedem seiner Turnierteilnahmen wiederholt. Dabei zupft er sich zunächst vor seinem Aufschlag an seiner Hose, an seinem T-Shirt, an der linken Schulter und an der rechten Schulter. Anschließend berührt er seine Nase, das linke Ohr, wieder die Nase und schließlich das rechte Ohr, bevor er den Ball fünfmal auftippt und zum Aufschlag ansetzt. Der Golfer Tiger Woods trug an Finaltagen eines Turniers immer ein rotes Shirt, weil ihm seine Mutter mal gesagt hat, dass ihm die Farbe Rot Energie verleiht. Die rituellen Handlungen zeigen die große Bandbreite von Ritualen im Sport, die sowohl von normalen, als auch sehr skurrilen Handlungen geprägt ist. Solche und ähnliche Rituale sieht man bei Athleten_innen sehr häufig. Sie treten ganz individuell in Einzel- und Mannschaftssportarten auf.