Robber Baron oder Wohltäter? John D. Rockefellers Lebenswerk aus Sicht des Coroprate Social Responsibility-Ansatzes

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 2,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Wirtschafts-, Sozial- und Technologiegeschichte), Veranstaltung: Big Business - Unternehmensstrukturen in den USA 19./20. Jh., Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird die Person John Davison Rockefeller beleuchtet. Rockefeller wurde am 8. Juli 1839 in Richford im Staat New York geboren und starb am 23. Mai 1937 in Ormond Beach im Staat Florida. Er stammte aus einfachen Verhältnissen und wurde später einer der reichsten Menschen der Weltgeschichte. Seinen Reichtum erlangte er durch seine Anteilseignerschaft an dem Ölunternehmen Standard Oil. Er gehörte zu den fünf Gründungsmitgliedern des Unternehmens und hielt die Mehrheit der Unternehmensanteile. Die Geschäftspolitik des Unternehmens war zu Rockefellers Lebzeiten sehr umstritten und auch seine Person wird auch heute noch kontrovers diskutiert. Das Unternehmen, welches als Ölraffinerie 1870 gegründet wurde, konnte in kürzester Zeit durch den Aufkauf von konkurrierenden Unternehmen wachsen. Dabei zeichnete sich diese aggressive Expansionspolitik nicht nur durch den Aufkauf direkter Konkurrenten, sondern auch durch die Integration von vor- und nachgelagerten Unternehmen seiner Lieferkette aus, wodurch Standard Oil rasch zu einer Monopolstellung im Öl-geschäft in den USA gelangte. Später konnte diese Monopolstellung sogar weltweit durch-gesetzt werden, wobei viele Unternehmen auch unter Druck dazu gedrängt wurden, sich Standard Oil anzuschließen. Aufgrund dieser Geschäftspraktiken wurde das Vorgehen Rockefellers damals in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert und er wurde von seinen Gegnern und der Presse als Räuberbaron (¿Robber Baron¿) bezeichnet. Aufgrund der anhaltenden Kritik an dem Vor-gehen von Standard Oil oder anderen Unternehmen wie US Steel wurde 1890 der Sherman Antitrust Act vom amerikanischen Kongress verabschiedet, der die Kartellbildung und die Bildung von Monopolen verbietet. Rockefeller selbst zog sich ab 1897 immer mehr aus dem operativen Geschäft zurück und kümmerte sich vermehrt darum sein Vermögen wohltätigen Zwecken zukommen zu lassen. Seine Stiftung, die ¿Rockefeller Foundation¿ engagierte sich unter anderem vermehrt in der medizinischen Forschung. Der Milliardär spendete so über die Hälfte seines Vermögens für wohltätige Zwecke. In dieser Abhandlung wird nun das gesamte Lebenswerk von John Davison Rockefeller betrachtet und sein Handeln nach heutigen Maßstäben in einem Corporate Social Responsibility-Ansatz bewertet, um der Frage nachzugehen, ob man ihn nun aus heutiger Sicht als John D. Rockefeller und Standard Oil einen ¿Robber Baron¿ oder doch eher als einen cleveren Geschäftsmann und Wohltäter betrachten kann.