Robert Schumanns Korrespondenz mit Friedrich Kistner - seinem schmutzigen Verleger

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Buchwissenschaft, Note: 1,7, Universität Leipzig (Kommunikations- und Medienwissenschaften), Veranstaltung: Modul: 06-05-105-1 Medienwissenschaft Einführung in die Buchwissenschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Der romantische Musiker und Musikkritiker Robert Schumann, geboren 1810 in Zwickau, war ein Kind seiner Zeit. Aufgewachsen mit sechs Geschwistern, von Kindheit an mit dem Tod von Familienangehörigen vertraut und groß geworden in den Unruhen der französischen Revolution die sich auch in Deutschland auswirkten, war er wie alle Großen der Weltgeschichte ein wenig, nennen wir es eigen. So sehr, dass er zu seinem Lebensende in die Nervenheilanstalt nach Endenich bei Bonn gebracht worden ist, wo er schließlich 1856 starb. Es starben hierbei, was neben Selbstmordgedanken der Grund seines Aufenthalts war, gleich mehrere Personen mit ihm: Eusebius und Florestan. Nun soll dies keine Hausarbeit über die medizinischen oder (neuro-)psychologischen Analysen Robert Schumanns Unterbewusstseins werden, sondern eine knappe Abhandlung über seinen Kontakt zu seinem Musikverleger und Freund Carl Friedrich Kistner (1797-1844), in dem man mehr erfährt, als nur wann welches Stück von ihm verlegt wurde. Trotzdem ist es von Bedeutung zu wissen, dass nicht nur in Göthes1 Brust zwei Seelen wohnten, lassen sich doch auf den ersten Blick einige Unstimmigkeiten in dieser Korrespondenz mit dem Leipziger Musikverleger entschuldigen, wenn nicht sogar erklären. Beginnend mit Schumanns ersten Schritten im Leipziger Musikverlagswesen wird zu Kistner, dem Verleger seiner ersten Komposition, hingeführt, die dann zeigen soll, dass es sich bei einer Musiker-Verleger-Beziehung nicht nur um Noten auf Papier handelte, sondern dass diese Korrespondenz vielmehr Auskunft gibt über die Nützlichkeit Schumanns verlegerischer Kenntnisse, wie es ihm um den Verdienst ging und wie dies seine Arbeitsweise beeinflusste. Weiterhin soll an der engen Beziehung der beiden gezeigt werden, wie sich ein gutes soziales Netz auch auf andere Bereiche des musikalischen und gesellschaftlichen Lebens auswirkte, um schließlich wieder darauf zurückzukommen, dass es während all den positiven Aspekten immer zwei Seiten, Florestan und Eusebius, gab. Nicht erwartet werden sollten große Worte über Robert Schumanns geliebte Clara, seine großartigen Musikkompositionen oder die Arbeitsweise der Neuen Zeitschrift für Musik (NZfM), was in anderen Korrespondenzen eine bedeutendere Rolle spielte, für den Kontakt zu Kistner jedoch eher nebensächlich ist.

Weitere Produkte vom selben Autor