Robert Walser und Simon Tanner, zwei einsame Vagabunden
Autor: | Schmidt, Florian |
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EAN: | 9783638950176 |
Auflage: | 002 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 24 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 19.06.2008 |
Untertitel: | Zu Robert Walsers Roman ¿Die Geschwister Tanner¿ |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Università degli Studi di Firenze, Veranstaltung: Letteratura tedesca, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem Roman ¿Die Geschwister Tanner¿ von Robert Walser, den er 1907 als eines seiner ersten Werke veröffentliche, geht es um die Hauptfigur Simon Tanner, einem Vagabunden aus Überzeugung, und die Beziehung zu seinen Geschwistern. Simon kann nicht lange an einem Ort verweilen und bedient sich Gelegenheitsjobs um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Er beansprucht die absolute Freiheit und eine feste Arbeitsstelle mit ihren Regeln würde ebendiese einschränken. Stattdessen vagabundiert er von Ort zu Ort und durch seine natürliche Begabung und Intelligenz mit Leuten umzugehen und sie auf seine Seite zu ziehen, kann er diesen Lebensstil führen. Mit seinem Bruder Kaspar, einem Maler, hat er eine enge Beziehung. Kaspar repräsentiert den schaffenden Künstler, der nur für seine Kunst lebt und anderen Leuten nur begrenzt Zutritt zu seiner Welt verschafft. So verlässt Kaspar Klara Agappaia, seine Geliebte und die Mieterin der Brüder, da er sich ganz der Kunst widmen will. Sein anderer Bruder Klaus hingegen ist der Inbegriff der städtischen Leistungsgesellschaft. Klaus hat einen festen Beruf und wird von der Gesellschaft geachtet. Er versucht stets Simon anzutreiben und zu einem für ihn normalen Leben zu bewegen. So auch als er die Schwester Hedwig besucht und dort Simon vorfindet. Bei Hedwig lebt Simon für drei Monate, da er kein Geld mehr hat. Simon und Hedwig verstehen sich während dieser Zeit sehr gut, auch wenn Hedwig für ihrer beider Lebensunterhalt aufkommen muss. Erst als Simon beschließt wieder weiter zu ziehen, übt auch sie Kritik an seinem unbekümmerten Lebensstiel. Der letzte Bruder, Emil, taucht erst gegen Ende des Romans auf. Der Älteste der Geschwister hat ein langes Vagabundenleben geführt und ist am Ende in einer Irrenanstalt gelandet. Das Thema des Vagabundierens zieht sich auch bei Robert Walser und Simon Tanner wie ein roter Faden durch das Leben und deswegen wird im Laufe der Arbeit der autobiographische Hintergrund Robert Walser beleuchtet und mit den Handlungen der Romanfigur Simon Tanner verglichen. Bevor ich aber im Detail auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Robert Walser und Simon Tanner eingehe, möchte ich mich mit dem Begriff ¿vagabundieren¿ beschäftigen. Im Deutschen Universalwörterbuch werden für das Wort ¿vagabundieren¿, das aus dem Französischen stammt, zwei Definitionen angegeben.