Roulette Khmer

In der steinzeitkommunistischen Hölle der Roten Khmer erlebt die kleine Shanra ein bösesErwachen, nachdem man ihre Eltern wie Schlachtvieh in einen Lastwagen gepfercht hat, um sie in eines der zahlreichen grauenvollen Arbeitslager zu verschleppen. Es ist eine Deportation ohne Wiederkehr.Die erwachsenen Shanra schafft als Prostituierte in den Bars von Phnom Penh an. Sie ist eine Überlebenskünstlerin, die sich trotz ihrer traumatischen Vergangenheit nicht unterkriegen lässt. Eine Tigerin mitten im urbanen Dschungel Phnom Penhs, der Hauptstadt Kambodschas, ausgestattet mit scharfen und stets gewetzten Krallen; gesegnet mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz und nicht zuletzt mit einer unglaublichen Verschlagenheit ...Immer wieder träumt Shanra von einem himmlischen Dasein als Apsaratänzerin in den heiligen Tempeln von Angkor Wat. Doch ihre Träume werden auch von Geistern beherrscht. Es sind die Opfer des Völkermordes der Khmer Rouge, darunter auch ihre Ahnen; rastlose, Seelen aus dem düsteren Reich des Jenseits, und sie fordern Rache! Wird Shanra sich von diesen Träumen befreien und den Geistern Frieden schenken können? Zusammen mit ihrem Bruder begibt sie sich auf einen grausamen Rachefeldzug. Denn die wahren bösen Geister wandeln immer noch auf Erden; Barangs - Ausländer. Und diese werden in dem südostasiatischen verlorenen Paradies alle zu Verlierern, früher oder später, sofern sie es nicht schon sind...Diese äußerst lästigen Ausländer empfinden nicht nur Verachtung und Feindseligkeit gegeneinander, sondern auchgegenüber der einheimischen Bevölkerung, deren Kultur, vor allem gegenüber den Frauen Kambodschas. Besonders die sogenannten 'blauen Khmer' sind für Shanra die roten Terrorbrigaden und zugleich die zu anfangs der 1990er Jahre in Kambodscha stationierten Blauhelmsoldaten, die ihre Heimat mit Aids verseuchten.

Carl Isangard wurde als Sohn einer deutschen Profitänzerin 1957 in Luzern geboren. Er erlernte den Beruf des Kellners, war jahrelang Fabrikarbeiter und später in einem Großkonzern als Portier angestellt, wo er intensiv mit dem Schreiben be-gann. Eines Tages wanderte er nach Thailand aus und versuchte dort zusammen mit seiner Frau eine Existenz zu gründen. Nach Anbruch der Asienkrise kehrte er allein und völlig abgebrannt wieder in die Schweiz zurück. Seit 1998 vorwiegend als Consulter tätig.