Rückfallprävention für Chronisch Mehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke

Das Rückfallrisiko ist für Chronisch Mehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke (CMA) aufgrund der Chronifizierung der Abhängigkeit um ein Vielfaches höher als bei anderen Abhängigen. Deshalb ist dauerhafte Abstinenz von entscheidender Bedeutung. Ausschlaggebend dafür ist die Rückgewinnung sozialer Integration. Wegen der Besonderheit der Situation von CMA geht es insbesondere um die Integration in soziale Beziehungen, die Abstinenz fördernd sind, und möglichst zu Personen, die selbst abstinent leben. Die Autoren vertreten die Auffassung, dass gewisse kognitive Fähigkeiten vorhanden sein müssen, um Abstinenz fördernde Anreize aus den sozialen Beziehungen aufzunehmen und für die Selbststeuerung zu verarbeiten. Daraus ergeben sich die zwei Schwerpunkte dieses Buches: der Einfluss von Therapie auf die kognitive Konstitution der CMA und die Organisation sowie die Erfahrungen mit Außenwohngruppen.

Sarah Jahn, M.A., studierte Religionswissenschaft, Soziologie und Philosophie an der Universität Leipzig und schloss ihr Studium als Magistra Artium ab. Ihre Forschungsinteressen liegen in der religionswissenschaftlichen und soziologischen Theoriebildung und Methodik, besonders den Religiositäts- und Kriminalitätstheorien. Thematisch beschäftigt sie sich derzeit mit der Beziehung von Religion und Recht sowie Theorien der Kriminalprävention. Sie promoviert zum Thema Religion und Strafvollzug in der Bundesrepublik Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des Status quo und der Wahrnehmung von Religiosität als kriminalpräventiven Faktor. Hans-Jürgen Leonhardt, Dipl. rer. cult., Dr. phil., Studium der Wirtschaftswissenschaften, Medizin und Kulturwissenschaften; Einführung der Bibliotherapie als Hilfsinstrument der Psychotherapie, Aufbau und langjährige Leitung einer Einrichtung für Chronisch Mehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke in Leipzig, Vorstand des Vereins zur sozialen Rehabilitation von Abhängigkeitskranken e.V. (VRA e.V.) in Leipzig. Kurt Mühler ist Professor für Soziologie am Institut für Soziologie der Universität Leipzig. Er lehrt auf den Gebieten Sozialisation und Interaktion, Kriminalsoziologie und Methoden der empirischen Sozialforschung; Forschungsgegenstände sind die soziale Charakteristik von Chronisch Mehrfachgeschädigten Abhängigkeitskranken, Ursachen und Wirkungen nationaler und regionaler Identifikation sowie Ursachen abweichenden Verhaltens und punitiver Einstellungen; Vorstand des Vereins zur sozialen Rehabilitation von Abhängigkeitskranken e.V. (VRA e.V.) in Leipzig. Christian Schmidtke, Dipl. Soz., studierte von 1999-2004 Soziologie und Psychologie an der Universität Leipzig; seit 2007 Dissertation zu therapieexternen Ursachen von Therapieabbrüchen im Maßregelvollzug nach §64 StGB (gefördert durch den Freistaat Sachsen und die Studienstiftung des Deutschen Volkes), Interessengebiete: Soziologie abweichenden Verhaltens und sozialer Probleme, Sozialpsychologie und Methoden empirischer Sozialforschung.