Rückkehr der Armenfürsorge? Die ambivalente Rolle der Tafeln in Deutschland

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1.3, Hochschule Darmstadt (Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit), Veranstaltung: Zivilgesellschaft und Bürgerschaftliches Engagement, Sprache: Deutsch, Abstract: In Deutschland gibt es flächendeckend verteilt in jeder größeren Stadt eine Tafel. Dementsprechend viele Menschen werden von ihnen versorgt. Doch woran liegt die scheinbar notwendige Existenz der Tafeln? Weswegen kann unser Sozialstaat sich nicht ausreichend um Bedürftige kümmern, sodass Tafeln überflüssig wären? Ruht er sich etwa nur auf dem Bestehen der Tafeln aus? Für die vorliegende Arbeit sind vorab die Themen ´Fürsorge´ und ´Tafeln´ intensiv betrachtet worden. Im zweiten Kapitel wird die Entwicklung der Armenfürsorge vom Mittelaltertum bis zur heutigen Zeit beschrieben, um den Leser über damalige und heutige Verhältnisse der Hilfen aufzuklären und zum Denken anzuregen, inwieweit auch heute, vor allem durch die Tafeln, vielleicht wieder zurück auf die Einrichtung der Armenfürsorge gegriffen wird. Im darauf folgenden dritten Kapitel werden die Tafeln mit ihren verschiedenen grundlegenden Aspekten vorgestellt: Wie entwickelten sich die Tafeln von Beginn an bis zu ihrer großen Anzahl heute? Wer nutzt das Angebot und warum tut er dies? Und zuletzt in diesem Abschnitt wird auf das Bürgerschaftliche Engagement bei den Tafeln eingegangen, dass ihre Existenz erst ermöglicht. Wer engagiert sich dort aus welchen Gründen? Im letzten thematischen Kapitel wird das Thema der Tafeln und das soziale System in Deutschland kritisch beleuchtet. Die Verfasserin macht die oben angedeutete (Rück-) Entwicklung des dortigen Versorgungssystems deutlich und beschäftigt sich auch mit weiteren Aspekten, zum Beispiel über die Herkunft der gespendeten Lebensmittel. Weshalb können so viele Menschen mit übrig gebliebenen Nahrungsmitteln versorgt werden? Woher kommen die Massen? Zum umfassenden Thema der Tafeln gehört auch die Rolle der Unternehmer und Sponsoren. Aus Gründen des ansonsten zu großen Umfangs dieser Arbeit hat die Verfasserin sich jedoch dazu entschieden, dieses sowie das Thema des Vergleichs der Arbeit bei den Tafeln mit der professionellen Sozialen Arbeit nicht als einzelnes Kapitel weiter auszuführen. Im vierten Abschnitt werden schließlich die Perspektiven der Tafeln aufgezeigt. Welche Lösungsstrategien könnten die Situation zwischen Tafeln und Sozialstaat entschärfen? Was wäre zukünftig denkbar, möglich oder realistisch? Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die Tafel-Situation in Deutschland zu geben, wie es dazu kam und wo dabei die positiven und negativen Aspekte zu sehen sind.