Rügen, Hiddensee, Öhe, Ummanz, Vilm

Kirchen, Schlösser und Herrenhäuser prägen seit Jahrhunderten die historische Kulturlandschaft der Ostseeinseln Rügen, Hiddensee, Öhe, Ummanz und Vilm. Die meisten Kirchen wurden bereits im Mittelalter errichtet, die Güter entstanden in der Frühen Neuzeit.Die politischen Zäsuren des 20. Jahrhunderts nahmen großen Einfluss auf den Baubestand der Inseln. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der Monarchie gerieten ab 1918 viele Güter in wirtschaftliche Not, einige von ihnen wurden aufgesiedelt. Oft befanden sich noch bis 1945 mehrere benachbarte Güter im Besitz einer Familie und meist teilten sich mehrere Güter die Verantwortung für eine Kirche. So gibt es zwischen den Gütern und den Kirchen vielfältige Bezüge, die sich nachvollziehbar erhalten haben.Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fand im Herbst 1945 eine Bodenreform statt, bei der die bisherigen Gutsbesitzer entschädigungslos enteignet und vertrieben wurden. So verloren auch die Kirchen die für ihren Bauunterhalt Verantwortlichen. Die Herrenhäuser gelangten fast immer in Gemeindebesitz und wurden zunächst von Flüchtlingen und Vertriebenen belegt. Das meiste Gutsland wurde unter Neubauern aufgeteilt, die sich wenige Jahre später und mehr oder weniger freiwillig in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften zusammenschlossen.Das Residenzschloss der Fürsten zu Putbus wurde nach 1960 gesprengt, die meisten Gutsanlagen verschwanden und etwa ein Drittel der mehr als 220 Herrenhäuser ging unwiederbringlich verloren. Die Kirchen blieben erhalten, aber auch sie veränderten sich.Nach 1990 gelangten das Land und die meisten Herrenhäuser wieder in Privatbesitz. Manche wurden aufwendig restauriert, andere verfielen. Für den Erhalt der Kirchenbauten übernahm der Staat eine Mitverantwortung.Im Buch werden, geordnet nach den historischen Kirchenkreisen, die erhaltenen und verlorenen Schlösser und Herrenhäuser sowie die Kirchen und Kapellen der Inseln vorgestellt. Nachzuweisende Burgen und Rittersitze des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sind ebenso in die Erfassung einbezogen worden, wie die verlorenen Kapellen. Knappe Texte beschreiben das Aussehen der Bauten und ihre Geschichte. Oft dokumentieren mehrere historische Pläne die Entstehung der Güter vor 1945 und Bildfolgen das nachfolgende Schicksal der Herrenhäuser.

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