Rumänien im Zeitalter des Imperialismus

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,7, Technische Universität Chemnitz (Institut für Europäische Geschichte), Veranstaltung: Europa im Zeitalter des Imperialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Fast ein halbes Jahrhundert war Carol I. in Rumänien an der Macht und prägte somit die Zeit des Imperialismus in Rumänien maßgeblich. ¿Günstige europäische Umstände nutzend, ist es den Rumänen [¿] gelungen, aus den zwei der osmanischen Oberhoheit (und vor allem dem drückenden russischen Protektorat) unterworfenen Fürstentümern ein nach den Grundsätzen der konstitutionellen Monarchieorganisiertes unabhängiges Königreich, einen von den europäischen Großmächten geschätzten und geachteten Partner zu machen.¿ Unter Carol kam es in Rumänien außerdem zum wirtschaftlichen Aufschwung, was besonders an der Errichtung einer Infrastruktur und der ernormen Nutzung der Ressourcen, besonders von Eröl, lag. Der sozialen Verelendung der Bauernschaft konnten allerdings keinerlei tiefgreifende Reformen entgegengesetzt werden, was wiederum Aufstände provozierte. Zwar war die Regentschaft Carols speziell durch Modernisierung geformt, aber durch ihn machte sich Rumänien auch zu sehr vom Ausland und vor allem von ausländischem Kapital abhängig und konnte so leicht zum Spielball zwischen den Mächten mutieren. Außenpolitisch befand sich Rumänien im Spannungsfeld der Mächte, welche jeweils auf ihren Teil Rumäniens einwirken wollten. Rumäniens Teilhabe am Dreibund stand im völligen Gegensatz zur öffentlichen Meinung in Rumänien und wurde nicht zuletzt deshalb von den öffentlichen Seiten der beteiligten Länder geheim gehalten. Mit den Jahren kam es allerdings immer mehr zu einer Entfremdung Rumäniens zu diesem Bündnis. Ein nicht unwesentlicher Faktor war dabei die mächtige Rolle Österreich-Ungarns, von denen sich die Rumänen nicht mehr länger unterdrücken lassen wollten, wie dies vor allem in Siebenbürgen der Fall war. Die Konsequenz war, dass sich Rumänien zu Beginn des ersten Weltkrieges vom Dreibund distanzierte und zwei Jahre später sogar zu den Ententemächten wechselte. Was Rumäniens Rolle auf dem Balkan betrifft, ist festzustellen, dass Rumänien anfangs kein großartiges Interesse an Gebieten auf dem Balkan hatte und sich deshalb zu Beginn des ersten Balkankrieges als neutral erklärte. Andererseits aber nutzte Rumänien die Chance eines Gebietsgewinnes und stieg in den zweiten Balkankrieg ein. Was letztlich auch dazu führte, dass Rumänien die Süddobrudscha zugesichert bekam und sich ohne großartig im Krieg mitzuspielen als Sieger hervorgehen konnte.

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