Sammlungen in Bewegung

In vier Essays untersucht Helmut Zedelmaier Sammlungen in Bewegung und das damit verbundene Problem der Provenienz. Dazu nimmt er sich vier unterschiedliche historische Fälle vor: Im Fall der Münchner Kunstkammer steht die Frage der Provenienz eines Sammlungsausschnitts im Zentrum, nämlich die Frage nach der Herkunft russischer Objekte. Im Fall der Marienbibliothek in Halle an der Saale ist es die Frage nach den Zeitumständen und Ideen, die Sammlungen initiierten und bewegten; im Fall der Ingolstädter mathematisch-physikalischen Sammlungen deren institutionelle, soziale und wissenschaftliche Bewegungsgeschichte. Der Fall des Frankfurter Sammlers Zacharias Conrad von Uffenbach nimmt dessen Netzwerke, Korrespondenzen, Exzerpierpraktiken und Katalogproduktionen in den Blick. Der resümierende Epilog zeigt, dass wir Referenzen benötigen, um das soziale Leben, Überleben oder Verschwinden von Sammlungsobjekten beschreiben zu können.

Helmut Zedelmaier ist freier Publizist und lehrt am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Forschungsinteressen gelten der europäischen Historiographie-, Gelehrten-, Lese- und Kulturgeschichte.

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