In den ruinierten Landschaften einer von Kolonisierung geprägten Welt erscheint Sprache als Vehikel ökonomischer Aneignung und flüchtiger Begegnungen. Anne Storch und Ingo H. Warnke liefern mit ihrem wissenschaftlichen Essay eine Art Tagebuch, eine Feldstudiendokumentation und einen Dialog über ihre Reise von Sylt über Kairo nach Sansibar - und hinterfragen dabei immer weiter den linguistischen Blick ihrer Erfahrungen. Dabei gerät ihr Schreiben ins Stocken und sucht Wege zum Sprechen in der neokolonialen Welt. In Kombination mit einer kritischen Sichtung postkolonialer Arbeiten ist ein Versprechen dabei: die Austreibung aus den Grenzen der Sprachlosigkeit.



Anne Storch, geb. 1968, ist Professorin für Afrikanistik an der Universität zu Köln. Sie forscht und publiziert zu afrikanischen Sprachen und Sprachkonzepten, Sprache im Tourismus und in kolonialen Zusammenhängen. Ihr besonderes Interesse gilt der Magie und Manipulation von Sprache.
Ingo H. Warnke, geb. 1963, ist Professor für Deutsche Sprachwissenschaft unter Einschluss der interdisziplinären Linguistik an der Universität Bremen. Zu seinen Forschungsgebieten gehören Sprache im kolonialen Archiv und postkolonialen Raum.