Satire im Social Web
Autor: | Henoch Förster, Joscha Kuczorra |
---|---|
EAN: | 9783656860396 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 15.12.2014 |
Untertitel: | Von Lucilius zum Postillon |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Germanistik Kleine Gattungen Kommunikation Postillon Satire Social Web Soziale Medien Titanic Web 2.0 |
15,99 €*
Versandkostenfrei
Die Verfügbarkeit wird nach ihrer Bestellung bei uns geprüft.
Bücher sind in der Regel innerhalb von 1-2 Werktagen abholbereit.
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Public Relations, Werbung, Marketing, Social Media, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Start des Internetzeitalters bekam die Satire eine ganz neue Dimension. Der Zugang zu dieser kleinen Gattung der Literatur wurde den Menschen plötzlich leichter gemacht. Man musste nicht mehr unbedingt eine Zeitung kaufen, den Fernseher einschalten oder zum Buch greifen. Mit dem Internet war alles sofort und meist kostenlos abrufbar. Auch Hobby-Satiriker hatten die Möglichkeit, literarische Texte im Netz zu verbreiten. Das schuf neue Möglichkeiten. Die erfolgreichste Satireseite auf Facebook ist derzeit 'Der Postillon - Ehrliche Nachrichten - unabhängig, schnell, seit 1845'. Das Gerüst bildet eine Website, die täglich mehrmals satirische Artikel veröffentlicht. Diese Kurzberichte werden dann auf Facebook gepostet. Der Postillon hat derzeit knapp 1,2 Millionen Fans. Das ist für einen 'Zeitungsverlag', der hier in Anführungszeichen gesetzt werden muss, eine sehr hohe Zahl. Seriöse Nachrichtenportale wie Spiegel, Stern oder die FAZ müssen sich mit weitaus weniger Zuspruch im Netz zufrieden geben. Satire spaltet die Gesellschaft in ihrer Meinung. Provokante Themen und Texte führen zu großen Diskussionen, die im Social Web unter dem Begriff Shitstorm bekannt sind. Tritt er ein, kommentieren Hunderte oder Tausende User los. Entweder um ihre Empörung zu äußern oder um die Satire zu verteidigen. Die Kommentatoren möchten in der Gruppe diskutieren und herausfinden, ob die Satire gelungen ist oder nicht. Jeder User kann abgegebene Kommentar mit einem Gefällt mir über einen Button markieren. Somit ist es ihm möglich, seinen Zuspruch bekannt zu machen. Doch wer behält am Ende Recht, ob der Autor 'alles richtig gemacht' oder 'zu weit gegangen' ist? Auf den ersten Blick 'gewinnt' jene argumentierende Front, welche den größten Zuspruch an Gefällt mir Angaben hat. Doch so kann das eben nicht entschieden werden. Denn wie weit Satire gehen darf, wird in jedem einzelnen Fall subjektiv und neu definiert. Es ist immer auch abhängig von der persönlichen Betroffenheit sowie von eigenen Wert- und Normvorstellungen. Der eine versteht keinen Spaß bei Religion, dem anderen geht es zu weit, wenn man Satire über seinen Gartenzwerg macht.