Scham und Schuld in der filmischen Dramaturgie

Scham und Schuld sind gesellschaftliche Regulative, die auch die filmische Dramaturgie vorstrukturieren. Scham ist die Angst davor, den Erwartungen Anderer nicht zu entsprechen. Schuld hingegen bedarf einer sprachlichen Explikation, einer Instanz, die Schuld spricht. Wann man sich schämt und wann das Schuldkonzept greift, ändert sich historisch und kulturell. Der Band untersucht die verschiedenen Darstellungsformen am Beispiel der Filme und Arbeiten von Alexander Kluge, Khavn De La Cruz, Edgar Reitz, Frank Wedekind, G.W. Pabst, Günther Anders, Christian Petzold, Nagisa ?shima und Stanley Kubrick. Was interessiert die Regisseure am Thema Scham und Schuld? Und wie werden diese dramaturgisch behandelt? Präfigurieren Scham und Schuld gar eine eigene Ästhetik? Andreas Becker stellt fest: Filme können uns dabei helfen, diese Ordnungen zu imaginieren; sie entwerfen alternative Welten von Scham und Schuld und stellen entscheidende Fragen.

Andreas Becker, Assoc. Prof. Dr. phil. habil., Studium an der Philipps-Universität Marburg; Promotion und Habilitation am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main; von 2007 bis 2014 wiss. Mitarbeiter am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität, 2014 bis 2016 eigene Stelle als Leiter des DFG-Projekts Yasujir? Ozu und der westliche Film, seit April 2016 Professur an der Germanistik der Kei?-Universität T?ky?. Arbeitsgebiete: Japanischer und westlicher Film, Zeitdarstellung im Film, komparative Ästhetik und Phänomenologie des Films, Literatur- und Medientheorie, Gefühle und ihre Darstellung.

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