Schattenorte in Belfast

Innerstaatliche Konflikte prägen Städte und hinterlassen räumliche Spuren, die über die Beilegung hinaus wahrnehmbar bleiben. Diese Orte werden Schattenorte genannt - ihre Neuentwicklung ist häufig langwierig und schmerzhaft. In Belfast wird dies noch 20 Jahre nach dem Ende des Nordirlandkonflikts im Rahmen vieler Stadterneuerungsvorhaben deutlich.
Henriette Bertram zeigt: Schattenorte sind aufgrund ihrer historischen Symbolik umstritten. Bei der Neuentwicklung entsteht Dissonanz zwischen den ehemaligen Konfliktparteien, aber auch zwischen denjenigen Akteur_innen, die eine schnellstmögliche Normalisierung anstreben, und denjenigen, die der Erinnerung an den Konflikt mehr Raum geben möchten.



Henriette Bertram (Dr.) hat Kulturwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina studiert und am Fachbereich »Architektur - Stadtplanung - Landschaftsplanung« der Universität Kassel promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind städtische Erinnerungskulturen sowie der Umgang mit der Geschichte nach politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen.