Scheidungskinder. Auswirkungen der elterlichen Trennung und Aufgabe für die Soziale Arbeit

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Sozialpädagogik, Note: 1.0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Arbeit wird das Thema Scheidungskinder näher betrachtet. Auswirkungen der elterlichen Trennung und daraus entstehende Aufgaben für die Fachkräfte der Sozialen Arbeit werden untersucht. Jährlich sind ca. 180.000 Minderjährige von der elterlichen Trennung betroffen und in nahezu allen sozialen Institutionen anzutreffen, wodurch die Relevanz dieser Thematik deutlich wird. Eine elterliche Trennung ist ein einschneidendes, zunächst sehr belastendes Erlebnis für Kinder aller Altersgruppen, das zu vielen Veränderungen führen kann. Je konfliktreicher eine Trennung verläuft, desto höher ist das Risiko, dass betroffene Kinder langfristig oder sogar lebenslänglich Folgen davontragen. Ausschlaggebend ist vor allem das elterliche Verhalten. Bei hochstrittigen Konflikten geraten Kinder und ihre Bedürfnisse häufiger aus dem Blickfeld der Eltern, woraus eine Kindeswohlgefährdung resultieren kann. Um dieses Risiko und das weiterer Langzeitfolgen zu verringern, kommen auf Fachkräfte der Sozialen Arbeit neue, vielfältige Aufgaben zu. Für einen aktuellen Einblick in die Praxis wurden 401 Fachkräfte der Sozialen Arbeit im Rahmen einer Onlineumfrage befragt. Ergänzend dazu wurden sechs Leitungskräfte von Kindertagesstätten interviewt, so dass ein umfangreicher Einblick in den Elementarbereich gewährleistet ist. Dabei wurde deutlich, dass sich die Aufgaben in allen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit verändern und Scheidungskinder die Fachkräfte mit neuen Herausforderungen konfrontieren. Sie fallen mit ihrem Verhalten häufiger auf und fordern intensivere Interaktionen. Zusätzlich nimmt der Bereich der Elternarbeit eine zentrale Rolle ein. Ziel ist es durch intensive Gespräche, z.B. Beratung und Mediation, das Konfliktpotential der Eltern zu reduzieren und die Eltern dabei zu unterstützen, ihre Aufgaben auf der Elternebene zum Wohl des Kindes wahrzunehmen. Bedenklich ist, dass Fachkräfte in Ausbildung und Studium selten angemessen im Bereich diese Thematik geschult werden. Zudem beruhen Beratung und Mediation aktuell in der Regel auf dem Prinzip der Freiwilligkeit und werden seltener in Anspruch genommen. In der empirischen Analyse wurde deutlich, dass seitens der Eltern im Trennungsprozess große Hemmschwellen bestehen, unbekannte Institutionen aufzusuchen. Demzufolge besteht u.a. im Bereich der Kooperationen verschiedener Institutionen weiterer Handlungsbedarf.

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