Schlaf und Erziehung. Das Schlafverhalten von Säuglingen als pädagogischer Diskurs im 20. und 21. Jahrhundert

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Pädagogik, Note: 1.41, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Schlaf, als elementares Bedürfnis des Menschen, beeinflusst nicht nur die momentane Befindlichkeit, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle in der langfristigen Entwicklung von Säuglingen. Besonders in den ersten Monaten nach der Geburt stehen Eltern vor der Herausforderung, das Schlafverhalten ihres Nachwuchses zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Der Wunsch nach einem durchschlafenden Baby prägt viele Familien, wobei unterschiedliche Einschlafmethoden kontrovers diskutiert werden. Diese wissenschaftliche Arbeit setzt sich zum Ziel, ein tiefgreifendes Verständnis für das Schlafverhalten von Säuglingen zu vermitteln und verschiedene Einschlafmethoden miteinander zu vergleichen. Beginnend mit der Betrachtung des Säuglings im sozialen Kontext werden die Grundbedürfnisse von Babys sowie die historische Entwicklung des Säuglingsbildes und Schlafverhaltens beleuchtet. Ein Einblick in verschiedene Modelle von Kinderbildern und Erziehungskonzepten bildet die Grundlage für die Analyse aktueller Forschungsergebnisse zum Thema Schlafverhalten bei Säuglingen. Ein zentraler Fokus dieser Arbeit liegt auf der Vorstellung und kritischen Bewertung unterschiedlicher Einschlafmethoden. Rituale, reformpädagogische Ansätze wie das Attachment Parenting, die Ferber-Methode und die ANGEL-Methode werden detailliert vorgestellt und auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Durch einen umfassenden Vergleich dieser Methoden sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden, wobei auch der historische Kontext und die Entstehungshintergründe eine Rolle spielen. Die Motivation für die Auswahl dieses Themas entspringt aus konkreten Erfahrungen in der pädagogischen Praxis. Die Diskussion über den Umgang mit Schlafproblemen und die Anwendung unterschiedlicher Einschlafmethoden stellten sich als präsent und zugleich kontrovers dar. Diese Unsicherheiten in der täglichen Arbeit haben den Anreiz gegeben, das komplexe Thema aus einer reflektierten und wissenschaftlichen Perspektive zu beleuchten. Die vorliegende Arbeit dient somit nicht nur als Beitrag zur Pädagogik, sondern auch als Orientierungshilfe für Eltern, pädagogische Fachkräfte. Durch einen ganzheitlichen Blick auf historische Entwicklungen, wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Ansätze soll ein fundiertes Verständnis geschaffen werden, um die bestmöglichen Entscheidungen im Umgang mit dem Schlafverhalten zu treffen.