Schnittstellen

Der Autor Stefan Höltgen untersucht die Einfluss- und Rückflussmechanismen zwischen dem Serienmörderfilm und der Kriminalistik, Kunstgeschichte, Zensurgeschichte, Medienwirkungsdebatten und anderer gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Diskurse. Hierzu wird zunächst die Frage nach dem konstruktivistischen Charakter des Films gestellt - wie dieser das Weltwissen seiner Zuschauer formatiert. Die ästhetische Strategie dieser Konstruktion wird in Verfahren zur Authentisierung angenommen. Der Hauptteil der Arbeit untersucht danach chronologisch detailliert etwa 40 Serienmörderfilme, die zwischen 1924 und 2003 entstanden sind, auf deren ästhetische Praxen der Authentizitätskonstruktion sowie deren Einfluss auf gesellschaftliche Diskurse sowie die Verarbeitung derselben in ihren Plots, Bild- und Tonästhetiken. Ein besonderes Augenmerk fällt dabei auf die Rezeption der Filme durch die Filmkritik, Medienwissenschaft und Zensurinstanze.

Stefan Höltgen - Dr. phil. (Jahrgang 1971) studierte zwischen 1996 und 2000 Germanistik, Philosophie, Soziologie und Medienwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2009 promoviert er mit einer Dissertation über 'Medien- und Gewaltdiskurse im authentischen Serienmörderfilm' an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Seit 2009 lebt und arbeitet er in Berlin als freier Journalist und Publizist. Neben Buchpublikationen und Herausgeberschaften schreibt er regelmäßig Kritiken, Rezensionen und Artikel für Magazine und Zeitschriften wie 'epd Film', 'Der Schnitt', 'telepolis', 'IASL' u. a. Zur Zeit ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humnboldt-Universität in Berlin.

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