Schnitzlers Romanfigur Therese. Chronik eines Angestelltenlebens

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Siegfried Kracauer und die klassische Moderne: Literatur, (Film-) Ästhetik, Kulturtheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Schnitzlers Romanfigur Therese, die sich ihren Lebensunterhalt als Gouvernante verdient, weist in ihrer Funktion als Angestellte 'eine merkwürdige und suggestive Nähe zu der einer Berufsgruppe, die Siegfried Kracauer in seiner 1930 erschienenen Untersuchung >Die Angestellten< beschrieben hat' , auf. 'Therese ist nur noch Angestellte und Lohnempfängerin' , sodass die Austauschbarkeit ihrer Anstellung mit der Austauschbarkeit ihrer Person korrespondiere . Ebenso ergeht es auch den Angestelltenmassen im Berlin der 20/30er Jahre, wie Siegfried Kracauer sie beschreibt. Diese Massen zählten immer mehr Gemeine, die untereinander austauschbar seien. Die auffälligen Parallelen, die sich in einem Vergleich zwischen der Gouvernante Therese und den Berliner Angestellten ergeben, sollen hier die Grundlage meiner Untersuchung sein, bei der ich aufzeigen möchte, wie die von außen bedingte Gleichschaltung der Angestellten in Physiognomie und Verhalten, sowie das Bewusstsein um ihre Austauschbarkeit, zu einer inneren Abgestumpftheit der Betroffenen und zu einem Persönlichkeitsverlust führen kann, von dem durch Zerstreunungskulte und Liebschaften am Wochenende abgelenkt werden soll.

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