Schreiben über Frauenbeziehungen

Texte über Frauenbeziehungen machen auf emotionale und soziale Erfahrungs- und Handlungsräume aufmerksam, deren Bedeutung auch heute noch allzu oft übersehen wird. Im Zentrum des von Monika Bednarczuk und Justyna Górny herausgegebenen Bandes stehen deutschsprachige und polnische Frauenrechtlerinnen, Schriftstellerinnen, Brief- und Memoirenschreiberinnen. Bekannte Autorinnen und Aktivistinnen werden aus einem neuen Blickwinkel betrachtet und weniger bekannte Frauen der Anonymität des Vergessens entrissen. Wie beschrieben und gestalteten Frauen ihre Beziehungen zueinander und wie groß war deren Bedeutung für den Werdegang von Individuen sowie für den sozialpolitischen Aktionsradius von Gruppen? Das Spektrum der hier beleuchteten realen und literarischen Beziehungskonstellationen und Wirkungsfelder von Frauen ist breit: Es geht um Freundschaften und erotische Liebesbeziehungen, intime Bindungen und eher distanzierte Bekanntschaften, um Schulfreundschaften, nachbarschaftliche Allianzen sowie um Beziehungen zwischen KZ-Häftlingen. In zehn Fallstudien analysieren die an diesem Band beteiligten Forscherinnen Archivalien und literarische Texte, vom Jahr 1840 bis in das 21. Jahrhundert.