Schule aus der Sicht russischsprachiger Einwanderer

Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,7, Bergische Universität Wuppertal, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Diese Arbeit hat die Wahrnehmungen und Einstellungen russischsprachiger Jugendlicher aus der ehemaligen Sowjetunion, die Anfang der neunziger Jahre nach Deutschland kamen, zum Thema. Wie ich an dieses Thema komme? Es war ganz nahe liegend, da ich selbst Russin bin, mit 16 Jahren nach Deutschland kam und das Abitur auf dem internationalen Gymnasium in Köln-Mühlheim ablegte. In den sechs Jahren, die ich auf dieser Schule verbrachte, lernte ich Deutsche, Türken, Italiener, Jugoslawen, ¿Russen¿ und andere Nationalitäten kennen. Auf dieser Schule waren sehr viele ¿Russen¿1. Nur, waren es wirklich ¿echte¿ Russen? Jeder, der sich auf dieser Schule auf Russisch verständigen konnte, war als ¿Russe¿ definiert. Dabei kamen viele Russischsprachige nicht nur aus Russland, viele kamen aus Kasachstan, der Ukraine, Kirgisien und anderen, damals zur Sowjetunion gehörigen Ländern. Viele Menschen fragen sich: Wer sind all diese Menschen? Sind das Russen, Kasachen oder vielleicht Deutsche? Nach welchem Recht konnten sie nach Deutschland kommen? Warum durften sie für immer hier bleiben? Warum wollen sie nur unter sich bleiben? Warum stehen sie in den Pausen abseits von Schülern anderer Nationalitäten? Diese Fragen werden in der Schule meist nicht gestellt. Von 1950 bis 1987 kamen rund 1,4 Mio. Aussiedler aus verschiedenen vornehmlich östlicheren Ländern nach Deutschland. Zwischen 1988 und 1996 wanderten ca. 2,3 Mio. Aussiedler in die Bundesrepublik ein, ¿ davon waren Jungendliche unter 20 Jahren. In den neunziger Jahren reagierte die deutsche Gesetzgebung auf die steigende Zahl der Zuwanderer. Die Einreisebedingungen und die Anerkennung als Aussiedler wurden erschwert.2 Hierauf wird noch zurückgekommen. [...]

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