Schulische Inklusion von Tourette-Betroffenen

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,7, FernUniversität Hagen, Veranstaltung: Heterogenität und Schule / Behinderte Vielfalt, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Die Menschen können sehr verschieden sein, aber ihre Träume nicht.¿ Jens Peter Jacobsen Mit der Ratifizierung der UN-Konvention für Menschen mit Behinderungen im Jahre 2008 hat sich auch Österreich verbindlich zur Inklusion und Chancengleichheit von Menschen in allen Lebensbereichen und Lebensphasen bekannt. Daraus ergibt sich ¿ unter anderem - die Verpflichtung ein inklusives Schulsystem für alle Heranwachsenden zu schaffen. Gemeint ist damit eine Beschulung, die niemanden durch ein gesondertes Schulsystem ausschließt und jedem die optimale, individuell benötigte Unterstützung zukommen lässt. Die Motive umfassen nicht nur systemtheoretische, interaktionistische, materialistische und ökologische Aspekte (Heimlich & Kahlert, 2012, S.104-111), sondern auch den freien Bildungszugang und die freie Bildungsteilhabe für Heranwachsende aus anderen Ethnien oder mit Beeinträchtigungen. Jedoch gibt es in Österreich bis jetzt noch keine Gesetze für die Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Konvention. Seit 1993 besteht grundsätzlich die Wahlfreiheit für Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf zwischen Sonderschul- oder Integrations-klasse. Steuern lässt sich der Elternwille über die ungleichwertige Ausstattung in den Förder- und Regelschulen. Die Sozialwissenschaftlerin Petra Flieger stellte fest, dass die Segregationsquote - also der Anteil an Pflichtschülern, die eine Sonderschule besuchen ¿ in Österreich seit der Jahrtausendwende kontinuierlich ansteigt (derstandard.at). Das derzeitige Schulsystem grenzt aus, weil nur die Hälfte aller Kinder mit Förderbedarf mit anderen Kindern lernen können. Derzeit werden über 13.000 Schüler in Sonderschulen unterrichtet. Im Zentrum dieser Hausarbeit steht die Forschungsfrage nach inklusiver Beschulung für Heranwachsende mit Beeinträchtigungen ¿ am Beispiel von Tourette-Betroffenen. Tourette-Syndrom (TS) ist als Schwerbehinderung zu sehen, da es im Zusammenhang mit der gesamten Entwicklung steht und somit jegliche Lebens- und Lernprozesse beeinflusst. Hierzu werden anfänglich die Grund-prinzipien der Inklusion, sowie der Begriff Behinderung beschrieben. Im Anschluss wird auf das TS als Form von Behinderung eingegangen und es werden konkrete Fördermöglichkeiten für TS-Betroffene aufgezeigt, sowie die Effekte der Inklusion erörtert.

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