Schutz von Wissen in strategischen Allianzen - Eine kritische Bestandsaufnahme der Managementliteratur

Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Management), Sprache: Deutsch, Abstract: 1993 verließ der damalige Chefeinkäufer Jose Ignacio Lopez de Arriortua General Motors (GM) zusammen mit sieben weiteren Führungskräften und wechselte zu Volkswagen (VW) - nicht ohne vorher sensitives Wissen zu entwenden.1 Wenige Tage vor seinem Ausscheiden hatte Lopez wettbewerbsrelevante Unterlagen bei GM angefordert, die er bei seinem Wechsel unterschlug. Dieses wettbewerbsrelevante Wissen umfasste vertrauliche Daten über Einkaufspreise von Komponenten sowie die Herstellungskosten aller europäischen Fabrikationsstandorte des damals neu entwickelten Opel Corsa (B). GM kann den durch Wissensverlust verursachten Schaden nicht genau beziffern, schätzt diesen aber vorsichtig auf 300 Millionen Euro.2 Abgesehen von dem Verrat von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen und der illegitimen Entwendung von vertraulichen Daten, hatte GM obendrein durch den Abgang hochqualifizierter Führungskräfte einen bedeutenden Bestand an unternehmenseigenem, personengebundenen Wissen eingebüßt. Die Ressource Wissen hat in den letzten zehn Jahren besonders in der strategischen Managementforschung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Deutlich wird dies anhand der zahlreichen Publikationen von wissenschaftlichen Aufsätzen und den vielen interdisziplinären Theorien zu unterschiedlichen Aspekten des Wissensmanagements. In der Praxis stellt die Ressource Wissen einen wesentlichen Faktor zur Differenzierung von Unternehmen dar. Nicht nur in dem Dienstleistungssektor, sondern auch in den 'alten' Industriebranchen kann Wissen zur nachhaltigen Sicherung von Wettbewerbsvorteilen beitragen. Dabei beruht die Wettbewerbsstärke eines Unternehmens vorwiegend auf der Fähigkeit das im Unternehmen vorhandene Wissen Ertrag bringend einzusetzen, sich den im Laufe der Zeit verändernden Wettbewerbssituationen anzupassen und die Wissensbasis laufend auszubauen. Aus diesem Grund sind die Unternehmen bemüht Wissen aus allen zur Verfügung stehenden Quellen, sei es intern oder extern, aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Vor diesem Hintergrund gewinnen Unternehmenskooperationen und insbesondere strategische Allianzen eine neue strategische und wettbewerbsentscheidende Relevanz. Als Auslöser für die zunehmende Bedeutung wird vor allem auf die veränderten Umweltbedingungen hingewiesen. Diese zeichnen sich durch die zunehmende Globalisierung der Märkte und rapide technologische Entwicklungen verbunden mit großem Kostendruck aus.

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