Sebastian Brant: Der Freidanck

Im Jahre 1508 druckte Johannes Grüninger in Straßburg den durch den Humanisten und Straßburger Stadtschreiber Sebastian Brant bearbeiteten 'Freidank'. Die in Handschriften seit dem 13. Jahrhundert überaus facettenreich überlieferte Spruchsammlung wurde damit zum Buch: erstmalig versehen mit einem Titelblatt, gefasst in den Rahmen von Vor- und Beschlussreden, geschmückt durch Illustrationen, lateinisch glossiert. Die normativen Sprüche stecken über 74 Blätter hinweg die 'ganze' Welt ab: von Adam und Eva, über die Pfaffen, Alte und Kinder, die Messe, das Spiel, die Trunksucht, die Weiber und viele andere Kapitel bis hin zum Jüngsten Gericht. Die im 16. Jahrhundert mehrfach nachgedruckte Ausgabe stellt ein in vielerlei Hinsicht beeindruckendes Zeugnis dar, nicht zuletzt für den Medienwechsel von der Handschrift zum Buchdruck. Im vorliegenden Band kann der Leser eines der raren Exemplare des Frühdrucks in Abbildungen studieren, unterstützt durch die jeweils eingeschlossene Transkription und ggf. kommentierende Erschließung der Marginalglossen.