Sekundärmärkte für Digitale Musik: Anforderungen an eine Infrastruktur auf Basis von Digital Rights Management

Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Informatik - Wirtschaftsinformatik, Note: 1,0, European Business School - Internationale Universität Schloß Reichartshausen Oestrich-Winkel (Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik), Sprache: Deutsch, Abstract: Weltweit steht die Musikindustrie heute vor der vielleicht größten Herausforderung seit ihrem Bestehen. Die seit Ende der 90er Jahre aufstrebende Popularität des Internets und der darin operierenden Dateitauschbörsen wie Napster oder Kazaa bedrohen die traditionellen Vertriebskanäle der Musikbranche durch den millionenfachen Tausch illegaler Musikkopien. Der Internationale Verband der Phonographischen Industrie schätzte für 2001, dass 99% aller im Internet verfügbaren Musikstücke raubkopiert wurden.1 Während Anfang 2003 13% aller europäischen Internetnutzer ihren Zugang dazu nutzten illegal Musik herunterzuladen, so waren dies im vergleichbaren Zeitraum in den USA bereits 29% aller erwachsenen Internetnutzer.2 In Reaktion auf diese alarmierenden Kennzahlen verfolgt die Musikbranche eine vielseitige Gegenstrategie, die zum einen darauf beruht, durch Verwarnungen und Schadensersatzklagen gegen Tauschbörsenbenutzer vorzugehen, die illegal Musik über das Internet verbreiten.3 Zum anderen wird versucht, durch Kopierschutzverfahren das Einlesen von Musik CDs in Computersysteme zu unterbinden und diese Schutzmaßnahmen durch die Unterstützung eines restriktiveren Urheberrechts gesetzlich zu legitimieren und vor Umgehung zu schützen.4 Als zukunftsträchtigste Strategie allerdings beurteilen Marktforschungsinstitute die zunehmende Erschließung digitaler Vertriebswege durch die Musikindustrie.5 Hierbei soll die Schaffung legaler Alternativen zum illegalen Musikdownload in Kombination mit der bereits angesprochenen Androhung juristischer Schritte vormals illegale Tauschbörsennutzer zu legalen Kunden machen.6 Die technische Basis für den Musikerwerb über legale Musikplattformen wie iTunes oder Napster 2.0 bilden so genannte Digital Rights Management Systeme (DRM). Diese sollen in erster Linie verhindern, dass in digitaler Form erworbene Musikstücke dupliziert und weiterverbreitet werden können. Darüber hinaus regulieren sie die Nutzungsrechte des Käufers einer geschützten Musikdatei, indem nur gewisse Nutzungsarten erlaubt bzw. in ihrer Inanspruchnahme quantitativ oder temporär eingeschränkt werden.7 [...] 1 Vgl. IFPI (2002), S. 9. 2 Vgl. RAINE, et al. (2004), S. 4; WILKENS (2003a). 3 Vgl. KURI (2003a); KURI (2003b). 4 Vgl. HALDERMAN (2002). 5 Vgl. PETER (2002), S. 20-21; LAU (2004). 6 Vgl. RAINE, et al. (2004), S. 1. 7 Vgl. RUMP (2003), S. 3-4.

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