Selbstbestimmtes Lernen im Promotionsprozess

Durch die Bologna-Reform wurde die Ausbildung für Promovierende stärker strukturiert. Thema der Dissertation sind die Auswirkungen des neuen Systems auf die Ausgestaltung des selbstbestimmten Lernens im Promotionsprozess. Grundlage sind leitfadengestützte Interviews mit zehn Promovierenden aus der Erziehungswissenschaft, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihrer Doktorarbeit befragt wurden. Eine Gruppendiskussion mit unabhängigen Betreuenden ergänzt die Sichtweise der Promovierenden. Aus dem Datenmaterial entwickelt die Autorin ein Drei-Phasen-Modell, das zeigt, wie sich das Lernen und Handeln der Promovierenden während der Doktorarbeit verändert. Nicht alle Abläufe lassen sich durch Betreuungsvereinbarungen und stärkere Strukturierungen regulieren, vielmehr sind Unwägbarkeiten und Spielräume Teil des Prozesses. Der Band liefert neue Impulse für die Gestaltung von Promotionsprogrammen und Beratungsangeboten für Promovierende.

Eva-Christine Kubsch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Gießen.