Selbstverletzendes Verhalten im Kontext weiblicher Adoleszenz

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,7, Universität Kassel (Humanwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: In einigen Kulturkreisen gilt selbstverletzendes Verhalten ( kurz:SVV) beispielsweise als Ausdruck von Trauer, als Mutprobe oder Zeichen der Ekstase.In Deutschland jedoch wurden psychische Krankheiten wie Depression und Schizophrenie in den psychiatrischen Kliniken statistisch längst von Patientinnen , die sich selbst verletzen, abgelöst. Häufig sieht man junge Menschen mit vernarbten oder verkratzen Unterarmen. Bei den Betroffenen handelt es sich meist um Jugendliche zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr und zu ca. ¾ ( Angaben dazu variieren) um Frauen bzw. adoleszente Mädchen. Diese besonders erschreckend hohe Zahl der weiblichen Betroffenen hat mich dazu bewegt in meiner Hausarbeit nicht nur auf selbstverletzendes Verhalten im Allgemeinen einzugehen. Auch die Adoleszenz der jungen Frau und die weibliche Körperlichkeit , sowie ihre Empfindungen und Ängste sind ebenfalls Themen, mit denen ich mich beschäftigt habe und welche zum Schwerpunkt meiner Arbeit geworden sind. Das die Wunden der Betroffenen oft noch viel tiefer sitzen, als die Narben zeigen, kann man nur mutmaßen.Da dieses Thema auch für uns als zukünftige Sozialarbeiter von Relevanz ist,werde ich in meiner Hausarbeit auf die Ätiologie und die interpersonellen Gründe für selbstverletzendes Verhalten eingehen. Dies scheint mir wichtig um Zusammenhänge zu verstehen und beispielsweise bei beratenden Tätigkeiten die richtigen Ansätze zu finden.Die Gründe für SVV haben ihren Ursprung meist in der Kindheit oder Adoleszenz und sind oft verursacht durch unterschiedliche Traumata.Ein Abschnitt meiner Hausarbeit beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Formen von selbstverletzendem Verhalten.Es ist nicht immer nur das allgemein bekannte 'sich Ritzen' was der Kategorie von SVV zugeordnet wird. Einige Formen wie Essstörungen mögen äußerlich weniger sichtbar sein, aber dennoch sitzen die Wunden nicht weniger tief. Menschen die sich selbst verletzen erleben während dieses Akts positive, euphorische Gefühle. Für Betroffene ist der Körper allerdings oftmals nicht zugehörig zu dem übrigen Menschen. Traumata und Missbrauch verleihen den Betroffenen häufig die Fähigkeit den eigenen Körper vom Selbst abzuspalten. Eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit SVV spielt die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Diese weißt eine ungemein hohe Prävalenz an selbstverletzendem Verhalten auf. Dennoch ist die Diagnosevergabe von Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter umstritten.

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