Semperit Traiskirchen und der "moderne" Kapitalismus

Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Allgemeines, Note: 1, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit Blick auf die wachsende Bedeutung des internationalen Zeitwettbewerbs unternimmt die vorliegende Diplomarbeit den Versuch anhand der politischen Debatte über die Schließung des Reifenproduktionswerkes ¿Semperit-Traiskirchen¿ die neuen Herausforderungen im Rahmen des Standortwettbewerbs im Kontext der globalen Wettbewerbsordnung zu beleuchten. Entsprechend dieser Untersuchungseinheit werden neben der Einordnung des Begriffes ¿Globalisierung¿, die Politik als Institutionenbildung in der Europäischen Union, die Rolle Österreichs im europäischen Integrationsprozess und das Verständnis zwischen ¿Sozialpolitik¿, ¿Standortpartnerschaft¿ und ¿neoliberaler Marktwirtschaft¿ präzisiert. Ferner werden die Auswirkungen staatlicher Reintervention für ¿freigesetzte Arbeitnehmer¿ und die Wirkungen der Hilfestellungen unter besonderer Berücksichtung der davon betroffenen ArbeitnehmerInnen sowie der medialen Berichterstattung auf empirischer Grundlage veranschaulicht. Eine der herausragendsten wirtschaftlichen Entwicklungen seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist die zunehmende Verflechtung und Vernetzung der nationalen Volkswirtschaften. Diese wird im Wesentlichen durch Deregulierung, durch die Liberalisierung des internationalen Handels mit Gütern und Dienstleistungen, durch die weltweite Öffnung der nationalen Kapitalmärkte und durch die Senkung der Transport- und Kommunikationskosten vorangetrieben. Vor diesem Hintergrund sieht sich auch die österreichische Wirtschaft, entsprechend ihrer Interessensgruppen, großen wirtschaftlichen Veränderungen gegenübergestellt. Der globale Wettbewerb, der nicht nur das interne Wirtschaftsgeflecht, sondern auch die Regionen strukturbildend prägt, fordert spätestens seit dem EU-Beitritt von der österreichischen Wirtschaft die Errichtung und Entfaltung einer neuen Wettbewerbsordnung. Die daraus erwachsenen Rahmenbedingungen konfrontieren den österreichischen Wirtschaftsstandort nicht nur mit einem Wandel auf betrieblicher Ebene, sondern auch mit Strukturbrüchen, die den Lebenszyklus von Produkten, Dienstleistungen, Prozessen und Organisationsstrukturen durch neue Logistiksysteme, technologische Interventionen und neue Managementmodelle verkürzen und den Druck zur ¿effizienten¿ Anpassung erhöhen.