September

Der Westen protzt. Der Westen stellt sich in Frage. Einerseits EU-Schulterschluss im Angesicht des Ukrainekrieges. Selbstzweifel, Selbstkritik und Selbstdementierung auf der anderen Seite. Zur europäisch-nordamerikanisch-westlichen Praxis gehört eben nicht nur die Erfindung der Demokratie und der Menschenrechte, nicht nur die Idee der Gleichheit der Menschen und die Idee pluralistischer Ordnungen, der Gewaltenteilung und des vernünftigen Interessenausgleichs, sondern auch seine radikale Dementierung. Kolonialismus, Faschismus und Nationalsozialismus, Imperialismus und Rassismus sind ohne Zweifel keine nicht-westlichen, keine nicht-modernen Erscheinungen. Sie gehören konstitutiv zur westlichen Moderne dazu. Das Kursbuch 211 stellt sich dieser Ambivalenz auf vielfältigste Weise. Eine besondere Form des Antagonismus zwischen einem angegriffenen Westen und seinen Feinden erzählt Rasha Khayat in ihrem Beitrag. Wie 9/11 nicht nur Zwillingstürme in Manhattan zum Einsturz brachte, sondern auch andere, erzählt sie an drei Septembern 1988, 2001 und 2002 - sehr bedrückend.

Rasha Khayat, geb. 1978, ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Ihre Romane erscheinen im DuMont Verlag und sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Zuletzt veröffentlichte sie den Essay »An IUD Called Aunt Fatima« bei McSweeney's New York.

Weitere Produkte vom selben Autor

Download
ePUB
Weil wir längst woanders sind Rasha Khayat

8,99 €*
Download
ePUB
Ich komme nicht zurück Rasha Khayat

19,99 €*