Sie konnten Österreich nicht überleben - Zum Gefühl des 'Lebendig-Totseins' in Joseph Roths Roman 'Radetzkymarsch'

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Dresden, Veranstaltung: Die Romane Joseph Roths, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Lektüre des Romans gibt dem Rezipienten das Gefühl, Zeuge eines unaufhaltsamen Niedergangs zu sein, des Niedergangs der Idee vom Vielvölkerstaat Österreich/Ungarn. Metaphorisch zeichnet Joseph Roth den sukzessiven Untergang der Monarchie am Verfall der fiktiven Familie Trotta, die eng verwoben mit dem Schicksal des Kaiserreiches ist, nach. Der Todeskampf der Monarchie zwischen Solferino und Sarajewo wird in den Biographien dreier Generationen der Trottas nachgebildet. Dieses Gefühl des Lebendig- Totseins durchzieht den gesamten Roman. Die Suche nach Leben, die Verdrängung des unvermeidlichen Endes stehen vor der Allgewalt des Todes. Die Ambivalenz, der Kampf ums Dasein und doch den Hauch des Todes schon im Nacken zu spüren, hat mich beim Lesen des Romans besonders fasziniert. Ich möchte daher in meiner Arbeit diese Ambivalenz, anhand der Verbindung der Familie Trotta zum Haus Habsburg, betrachten. Denn die Familie Trotta, wie auch der Kaiser, konnten Österreich nicht überleben. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf der Analyse der Hauptfiguren des Romans liegen. Ich werde dabei verschiedene Aspekte in den Mittelpunkt meiner Untersuchung rücken, um die Verhältnisse der einzelnen Familienmitglieder zur Armee, Bürokratie, Krieg und den Bezug zur Figur des Kaisers zu beleuchten.

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