Siegfried im höfisch-archaischen Raum in der 2., 3. und 6. Aventiure des Nibelungenlieds
Autor: | Düsterwald, Katharina |
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EAN: | 9783346580924 |
Auflage: | 001 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 16 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 15.03.2022 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden wird zunächst einmal der Forschungsstand kurz dargestellt. Danach wird die Einführung der Siegfriedfigur in der zweiten Aventiure in Bezug auf höfisierende Elemente thematisiert, bevor die dritte Aventiure und die darin vorkommenden Spannungen zwischen archaischen,/mythischen,/heroischen und höfischen Darstellungen Siegfrieds untersucht werden. Schließlich wird auch die sechste Aventiure in den Blick genommen, bevor das abschließende Fazit folgt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Darstellung Siegfrieds in der dritten Aventiure. Die Siegfriedfigur ist eine zentrale Figur des Nibelungenlieds, die auf verschiedene, teilweise widersprüchliche Weise dargestellt wird und deren Einbettung in die höfische Gesellschaft nicht immer reibungslos vonstatten geht. Stattdessen findet ein ,,kontrastierendes Spiel von Minne/Modernität und Heroik/Archaik statt". Siegfried wird einerseits in einer höfisch angelegten Welt konturiert, andererseits werden immer wieder archaische Aspekte der Figur hervorgehoben, die scheinbare Widersprüche darstellen und ihre Kohärenz weniger durch logisch-kausale Zusammenhänge als durch motivische Dopplung erlangen. Es soll untersucht werden, inwiefern in der zweiten, dritten und sechsten Aventiure eine Ambivalenz höfischer und archaisch-mythischer Elemente in Bezug auf die Siegfriedfigur besteht und auf welche Weise diese Elemente im Erzählkontext konturiert werden. Während Siegfried in der zweiten Aventiure in den höfischen Kontext eingebunden und als höfischer Ritter stilisiert wird, verändert sich sein Verhalten in der dritten Aventiure zum archaischen hin, sodass er einen Konflikt mit dem Wormser Hof provoziert, bevor eine erneute Wendung zum Höfischen vollzogen wird. Archaische und höfische Elemente stehen sich ambivalent gegenüber, sowohl in Hinblick auf Siegfried als auch in Betrachtung der Gesamtsituation. In der sechsten Aventiure tritt der höfische Raum wieder in den Vordergrund, aber auch mythische Elemente sind in den Text eingebunden.