Sixtus V. und seine städtebauliche Tätigkeit

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Rom - im 1. bis 19. Jhd., Sprache: Deutsch, Abstract: Seit jeher gab es in der Stadt Rom viel zu entdecken. Eine große Vielfalt an Kulturen, Überreste aus verschiedenen Epochen vermischt mit der zeitgenössischen Kunst, geschichtsträchtige Relikte sowie religiöse Schätze zieren die Stadt, oder besser gesagt: sind die Stadt. Als im Jahre 1786 Johann Wolfgang von Goethe Rom besichtigte und eine längere Zeit dort verweilte, war auch er von dieser Mannigfaltigkeit beeindruckt. In seinem Reisetagebuch hinterlässt er seine Eindrücke von der Ewigen Stadt. Als er auf die Vielfalt zu sprechen kommt, schreibt er: '[Es ist] oft alles zusammen so nah, dass es auf ein Blatt gebracht werden könnte. Man müsste mit tausend Griffeln schreiben; was soll hier eine Feder!' Damit eine solche Vielfalt entstehen kann, braucht es viele Epochen, die das Stadtbild mit ihren Einflüssen prägen. Das 16. Jahrhundert war für die Stadt Rom von großer Bedeutung. Während sich ganz Europa politisch umgestaltete, gingen vom Papsttum in Rom viele Impulse aus, die die neue europäische Landschaft prägen sollten. Sixtus V. war einer jener Päpste, die es verstanden, sich in das Zeitgeschehen konstruktiv einzuschalten. Unter seiner Federführung gelang der katholischen Kirche nicht nur eine Profilierung in der schweren Zeit der Gegenreformation, sondern es gelang dem Franziskanerpapst auch, dem Stadtbild Roms neue Akzente zu verleihen. Diese Akzente waren durchaus programmatischer Art, denn sie waren Teil einer Vision, in der Rom zur Pilgerhauptstadt der Christenheit werden sollte, eine Vision, die dem Papsttum nach Jahrzehnten des Einflussverlustes wieder zu neuem Glanz verhelfen sollte. Die städtebauliche Tätigkeit Sixtus V. ist Gegenstand dieses Buches. Zunächst beschäftigt es sich mit der Biografie Sixtus V. Bevor im dritten Kapitel näher auf das Pontifikat eingegangen wird, ist zum besseren Verständnis ein Kapitel vorangestellt, das die damalige politische Situation sowohl innerhalb des Kirchenstaates, als auch darüber hinaus in Europa schildert. Das umfangreichste, weil zentrale Kapitel der Arbeit, beschreibt das städtebauliche Wirken des Papstes. Allerdings soll es über eine einfache Beschreibung hinausgehen, und auch die theologische Dimension der Stadtgestaltung darlegen.Das Buch wird mit einem Exkurs beendet. Kapitel fünf fasst die Gedanken des amerikanischen Soziologen Richard Sennett zusammen, der sich in einem seiner Bücher zum Thema 'Großstadt' unter anderem auch mit Papst Sixtus V. beschäftigt hat.

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