Sog der Ferne

Bis in die Gegenwart spielt das koloniale Erbe eine wichtige Rolle. Dies gilt für die europäischen Gesellschaften, aber insbesondere für jene in den ehemals kolonisierten Ländern, deren Leben bis heute durch diese Zeit geprägt ist. Seit Ende des 18. Jahrhunderts zog es Adlige und Bildungsbürger aus Hessen in eine als exotisch wahrgenommene Fremde. Doch was reizte sie daran, ins Ungewisse aufzubrechen? Welche Rolle spielten ihre Vorurteile beim Kontakt mit der indigenen Bevölkerung? Welche Auswirkungen hatten Missionierungseifer, Profitgier und persönliche Begehrlichkeiten im Zusammenspiel mit kolonialstaatlichen Hintergedanken? Aide Rehbaum begibt sich auf die Suche nach den Motiven der hessischen Entdecker, die aus der reglementierten Gesellschaft ihrer Heimat ausbrachen. Sie schildert die Erfahrungen, Erlebnisse und Verhalten dieser Pioniere in den fremden Ländern und mit den dortigen Kulturen.

Dr. Aide Rehbaum promovierte in Archäologie und Ägyptologie. Sie organisierte Sonderausstellungen, richtete kleinere Museen und Archive ein und war Dozentin für Archäologie und Creative Writing. Seit 1994 arbeitet sie zudem als Wissenschaftsjournalistin mit Schwerpunkt Biografien, Romanbiografien und Firmenfestschriften.