Sokratische Gesprächsführung - Geschichtliche Hintergründe und moderne Anwendungsfelder

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaft, Theorie, Anthropologie, Note: 1, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Fachbereich Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Gespräche führen - Ein Kommunikationstraining, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit soll es sein, die sokratische Gesprächsmethode in ihrer Genese bis zum heutigen Verständnis des Verfahrens zu beschreiben. Dabei ist auf einige Persönlichkeiten und vor allem die durch das Paradigma des sokratisch-platonischen Dialogs, der als Urquelle aller sokratischen Gesprächsführung gelten muss, geprägten methodischen Strömungen der Philosophie einzugehen. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf dem Wandel, den das Paradigma durchlaufen hat, um auf dieser Grundlage herauszukristallisieren, welcher Gedanke über die Zeit hinaus beständig blieb. Hierzu wird der uns in den platonischen Dialogen begegnende Sokrates als Vater der Mäeutik Beachtung finden. Es ist die Frage zu stellen, inwiefern die Grundsätze seiner Gesprächsmethode sich aus den durch Platon, und somit natürlich nur indirekt, überlieferten Dialogen herleiten lassen und ob Sokrates auf einer Metaebene über seine eigene Methode reflektiert. Bezogen auf das wohl bedeutendste moderne Anwendungsfeld der sokratischen Gesprächsmethode, den Unterricht, soll die neosokratische Methode untersucht werden. Im Zentrum werden hier die Neuerungen im Bezug auf den sokratisch-platonischen Dialog und das moderne Verfahren eines sokratischen Gruppengesprächs inklusive einer Beleuchtung der gewandelten Rolle des Gesprächsleiters stehen. Als ein Beispiel des in besonderer Art durch das sokratische Paradigma gezeichneten Philosophietreibens muss die moderne Diskurstheorie gelten, die unter 2.3 betrachtet werden wird.

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