Solinger Schneidwaren sind auf der ganzen Welt ein Begriff. Dabei wird oft vergessen, daß sich neben der auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblickenden Schneidwarenindustrie spätestens seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert eine ganze Reihe weiterer Metallindustriezweige in Solingen entwickelt haben. Die dabei entstandene Industriestruktur mit einem hohen Anteil handwerklich hochqualifizierter Facharbeiter auf der einen und einem neuen Industrieproletariat auf der anderen Seite prägte die Mentalität und die Alltagskultur, ja sogar die Physiognomie der Bewohner. Mit einer Auswahl von fast 200 zum größten Teil bislang unveröffentlichten Aufnahmen aus den Beständen des Stadtarchivs und des Rheinischen Industriemuseums zeichnet der Autor, seit 1986 Leiter des Solinger Standortes des vom Landschaftsverband Rheinland betriebenen Rheinischen Industriemuseums, ein facettenreiches Bild der industriegeschichtlichen Wechselbeziehungen zwischen 1880 und 1960. Dabei stehen die Menschen der verschiedenen Klassen, Berufsgruppen und Branchen im Vordergrund.