Sonderbetriebseinkünfte als hybride Betriebsstätte des internationalen Steuerrechts.

Niemals standen Fragen der internationalen Besteuerung mehr im Fokus politischer Agenden als heute. Gleichwohl prägt den modernen Wirtschaftsraum ein Sammelsurium nur bruchstückhaft harmonisierter Steuerrechte, die bei identischen Lebenssachverhalten divergierende Rechtsfolgen, sog. Qualifikationskonflikte, herbeiführen. In diesem Kontext analysiert die Arbeit, inwieweit das Konzept der grenzüberschreitenden Sonderbetriebseinkünfte Qualifikationskonflikte verursacht und damit die Grundsätze der Transparenz, des Wettbewerbs, der Effizienz und vor allem der Steuergerechtigkeit erodiert. Unter Berücksichtigung von BEPS und ATAD, multinationaler Initiativen gegen Gewinnerverlagerung und Steuervermeidung, werden die Schutzwirkungen bestehender Missbrauchsvermeidungsvorschriften kritisch beleuchtet, Regelungslücken offengelegt und der gesetzgeberische Handlungsbedarf aufgezeigt. Basierend hierauf erörtert die Arbeit sowohl eine Fortentwicklung der Sonderbetriebseinkünfte als auch eine Neuordnung internationaler Steuersystematiken.

Christoph Baier studied tax and business law at University of Public Administration and Finance Ludwigsburg and University of Aalen. During this time, he audited multinationals as federal tax auditor and worked as tax consultant in an international law firm. He then wrote his dissertation at the Chair of External Accounting, Taxation and Auditing at the University of Cottbus-Senftenberg (Prof. Dr. Klaus Brockmeyer). Currently, he works as tax consultant and certified advisor for international tax in the international tax department of BASF SE and consults in international tax law on the structuring of acquisitions, divestitures and reorganizations.