Soziale Entwicklung an integrativen Schulen

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 2,3, Universität zu Köln (Humanwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Schulische Integration, Sprache: Deutsch, Abstract: Die schulische Sozialisation wird in der heutigen Zeit von Pisa, Schulreform und Schlagzeilen von Amokläufen immer wieder hinterfragt und beobachtet. Doch wie sieht eine Verwirklichung schulischer Sozialisation aus? In diesem Zusammenhang ist Integration ein beliebtes Diskussionsthema. Der integrative Unterricht wird oft als ein Musterbeispiel positiver, schulischer Sozialisation vor allem in Bezug auf behinderte Kinder angesehen. Die Erwartungen an integrativen Unterricht sind nicht nur auf Bildungsebene, also der Vermittlung von möglichst adäquatem Wissen und Kenntnissen angelegt, sondern ebenso im sozialen Bereich. Die Eltern nichtbehinderter Kinder erhoffen sich, dass ihre Kinder offen, ohne Scheu, aber mit Verständnis behinderten Kindern begegnen und aktiv Hilfestellungen geben können. Für Eltern behinderter Kinder heißt integrativer Unterricht, dass ihre Kinder, sich freundschaftliche Netzwerke auch zu nichtbehinderten aufbauen, für Schule und Freundschaften, dass ihre Kinder an dem Leben und Spielen der anderen teilhaben können, ohne sich ausgeschlossen zu fühlen. Das Erkennen natürlicher Grenzen und Schwächen des Anderen und das Kennenlernen von Andersartigkeit kann die Kommunikationskompetenz aller Schüler fördern und ermöglicht ein angenehmes Arbeitsklima, so die Annahme von Maikowski und Podlesch. Doch werden diese Erwartungen erfüllt? Kann man diese Parameter überhaupt empirisch messen und belegen? Zunächst setzt die Integration soziales Lernen voraus. Doch was genau ist soziale Integration, und soziales Lernen? Wie wird dies ermöglicht? Jahrelange Forschung und Schulversuche auf diesem Gebiet ergaben eine Menge von Ergebnissen, von denen ich einige ausgewählte in meiner Arbeit vorstellen möchte. Am besten lässt sich integrativer Unterricht erklären, indem man ihn vom herkömmlichen Regelunterricht unterscheidet. Zunächst bedeutet integrativer Unterricht, dass behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam in einer Klasse unterrichtet werden, wobei Lehr- und Lernmethoden meist ähnliche sind, die auch für Regelklassen gelten. Den markantesten Unterschied der Organisationsstrukturen von integrativem und Regelunterricht macht die Rolle des Lehrers aus. Durch gezielte Unterrichtsbeobachtungen wurden Abläufe im Unterricht bewusst herausgefiltert und beschrieben.