Soziale Gerechtigkeit. Gegenüberstellung der Sozialen Marktwirtschaft und der Gemeinwohl-Ökonomie

Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 1,0, IU Internationale Hochschule (Soziale Arbeit), Veranstaltung: Sozialwirtschaft und Sozialökonomie, Sprache: Deutsch, Abstract: Was genau verbirgt sich hinter der Sozialen Marktwirtschaft und wie steht dieses Modell im Vergleich zur Gemeinwohl-Ökonomie dar? In dieser Hausarbeit werden diese Fragen eingehend untersucht. Sowohl die Soziale Marktwirtschaft als auch die alternative Wirtschaftsform der Gemeinwohl-Ökonomie orientieren sich an den Prinzipien des Verfassungsrechts. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Entstehungszeiten haben sie jedoch verschiedene Interpretationen des Wohlstandsbegriffs. Die Soziale Marktwirtschaft bildet das Fundament für Freiheit, Offenheit und Zusammenhalt in der Gesellschaft. Sie zielt darauf ab, wirtschaftliche Freiheit und effektiven Wettbewerb zu gewährleisten, trägt gleichzeitig jedoch auch die Verantwortung, Reichtum für alle zu fördern und sozialen Schutz in Deutschland auszubauen. Im Gegensatz dazu fokussiert die Gemeinwohl-Ökonomie als alternatives Wirtschaftsmodell stärker auf soziale, ökologische und ethische Aspekte und unterstützt eine größere Bürgerbeteiligung an Entscheidungsprozessen. Bei der Diskussion um soziale Gerechtigkeit ist es wichtig, die Stärken und Schwächen beider Modelle zu berücksichtigen. Die Soziale Marktwirtschaft hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie in der Lage ist, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit für breite Bevölkerungsschichten zu schaffen. Kritik gibt es jedoch hinsichtlich ihrer Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Aspekten in wirtschaftlichen Entscheidungen. Unternehmen könnten durch die Einführung von Instrumenten wie der Gemeinwohlbilanz grundsätzlich dazu angehalten werden, ihre soziale Verantwortung stärker in den Vordergrund zu stellen, um soziale Gerechtigkeit zu fördern. Weiterhin muss die hohe Bürokratie, wie sie beispielsweise während der Corona-Pandemie sichtbar wurde, abgebaut werden. Eine hohe Bürokratisierung kann dazu führen, dass Arbeitsplätze und ganze Unternehmen ins Ausland abwandern, was den Gedanken des "Wohlstands für Alle" von Ludwig Erhard gefährdet.