Soziale Positionen - soziale Konstruktionen

Die Studie beleuchtet das lexikogrammatisch musterhafte Stancetaking im Online-Kommentieren. Sie leistet sowohl in theoretischer als auch empirischer Hinsicht einen fundierten Beitrag zur konstruktionsgrammatischen Erforschung von Stance-Sprachgebrauchsmustern und behandelt damit wesentliche Fragestellungen der Social Construction Grammar. Als Untersuchungsgrundlage dient ein Korpus bestehend aus Leser*innen-Kommentaren zu ZEIT ONLINE- und SPIEGEL ONLINE-Artikeln. Kommentiert werden im Rahmen der User*innen-Beiträge journalistische Artikel zu gesundheitsbezogenen Themen. Im Mittelpunkt der explorativen Studie, die qualitativ- und quantitativ-orientierte Untersuchungsschritte miteinander kombiniert, steht insbesondere das sprachliche Ausgestalten der digitalen Schreibfläche als einen sozialen Raum der Partizipation, in dem Wissen verhandelt wird sowie emergente wissensbezogene Identitäten hergestellt, zugeschrieben und ausgehandelt werden. Das epistemische Stancetaking ist mithin zentral. Leser*innen avancieren zu schreibenden Akteur*innen und greifen dabei wiederkehrend - mit Blick auf die Grammatik-Pragmatik-Schnittstelle instruktiv - auf ein Repertoire komplexer teilspezifizierter Konstruktionen zurück.

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