Soziale Ungleichheit und Sozialpolitik

Der Wohlfahrtsstaat ist keineswegs nur sozialer Wohltäter, sondern er wirkt entscheidend daran mit, Marktgesellschaften und deren Struktur ungleicher Soziallagen zu ordnen, gegebenenfalls auch zu stabilisieren. Der Beitrag bindet diese Grundüberlegung einerseits theoretisch zurück an die Soziologie Pierre Bourdieus, die nicht nur die materiale, sondern auch die symbolische Konstruktion sozialer Ungleichheitsordnungen thematisiert. Andererseits diskutiert er, anschließend an Gosta Esping-Andersens Konzeption wohlfahrtsstaatlicher Regime, die Strukturmuster sozialpolitischer Ungleichheitsproduktion in vergleichender Perspektive. In einem dritten Schritt wird -- illustriert am deutschen Fall -- dargelegt, wie auch innerhalb nationaler Wohlfahrtsstaaten, in verschiedenen sozialpolitischen Feldern, je spezifische Mischungsverhältnisse stärker 'residualer', 'korporatistischer' und 'universalistischer' Strukturierung sozialer Ungleichheit bestehen. Der Beitrag schließt mit einer Skizze der jüngeren Wandlungsprozesse sozialpolitischer Regulierung im Zeichen von 'Aktivierung' und verweist in diesem Zusammenhang auf die neuen, materiellen wie symbolischen Ungleichheiten, die durch diese Transformation systematisch befördert werden.

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