Sozialräumliche Auswirkungen auf arme Kinder und Jugendliche in Deutschland

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 2,0, Fachhochschule Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Ab Mitte des Monats überlegen wir zu Hause, woher wir jetzt Geld bekommen, bei wem wir etwas borgen könnten. In den ersten zwei Wochen ist meist noch Zitronentee da, in der zweiten Hälfte des Monats gibt es nur noch einfachen Tee oder Sirup mit Wasser. (...) Was am meisten weh tut? Wenn man gehänselt wird in der Schule: 'Äh, du bist ein Soz.' Wenn ich mich freue, mal eine neue Hose anzuhaben, dann lästern sie: 'Äh, das sind ja keine Markensachen.' Ich meine, es kommt nicht darauf an, dass man Markenware trägt, sondern dass einem die Sachen gefallen. Wer anders denkt, ist leicht bekloppt in der Birne. Aber man fühlt sich Scheiße, wenn man in den Dreck getreten wird und eigentlich nichts dafür kann. Daniel, 14 Jahre Arme Kinder und Jugendliche, in dem Sozialstaat Deutschland war und ist für viele ein kleines Randgruppenproblem. Fakt ist jedoch, dass Kinder inzwischen diejenige Altersgruppe stellen, die am häufigsten von Armut bedroht ist. Die absolute Zahl der Kinder und Jugendlicher, die von Armut betroffen sind, lag im Jahre 2000 bei etwa 2,7 Millionen. Damit wächst jedes sechste Kind in Deutschland in Armut auf. Dass Armut nicht nur Geldmangel bedeutet, sondern umfangreiche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben kann, zeigt das Zitat des 14jährigen Daniel. Ich möchte in dieser Hauarbeit besonders die sozialräumlichen Auswirkungen sogenannter 'Sozialer Brennpunkte' näher betrachten. Im ersten Teil der Arbeit stelle ich die Problematik der Armut im Allgemeinen und von Kindern und Jugendlichen im speziellen dar. Gründe und Auswirkungen einer sozialräumlichen Segregation werden im zweiten Teil aufgezeigt, während ich im dritten Teil auf die Auswirkungen der Sozialisation der betroffenen Kinder und Jugendliche darstelle. Die Auswirkungen von Armut auf Kinder sind so zahlreich und vielfältig, so dass ich mich auf die beschränkt habe, die als sozialräumliche Konsequenzen angesehen werden können. Es stellt keinesfalls den Anspruch einer vollständigen Benennung aller möglichen Folgen, die Armut allgemein verursachen kann. Der vierte Teil der Arbeit beinhaltet eine Sozialraumanalyse von dem Stadtteil Düsseldorf-Oberbilk Oberbilk, das unlängst im Radio als der Stadtteil in NRW benannt wurde, der die höchste Kriminalitätsrate aufweist, habe ich als einen besonderen Stadtteil kannengelernt, der sich durch das Leben auf den Strassen, sein multikulturellen Alltagsbild, aber auch durch ganz besondere Problematiken kennzeichnet.

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