Nach dem Tod des Diktators Franco 1975 und einer international beachteten Transition zur Demokratie wurde Spanien Mitglied der EU. Ein Zweiparteiensystem sowie eine boomende Ökonomie galten als Stabilitätsfaktoren. Die internationale Wirtschaftskrise 2008 traf das Land jedoch hart, mit den Empörten (Indignados) entstand eine soziale Protestbewegung, aus der die linkspopulistische Partei Podemos, die liberal orientierten Ciudadanos und bei den Wahlen 2015/16 ein Mehrparteiensystem hervorgingen. In den historischen Darstellungen steht meist der als modellhaft geschilderte Übergang zur parlamentarischen Monarchie Ende des 20. Jahrhunderts im Vordergrund. Die aktuelle Einführung analysiert das politische System Spaniens vor dem Hintergrund der Krise 2008 und der komplizierten Regierungsbildung des Jahres 2016.

Dr. Nikolaus Werz ist Professor für Politikwissenschaft (Lehrstuhl vergleichende Regierungslehre) an der Universität Rostock. Susanne Gratius ist Professorin für Internationale Beziehungen an der Universidad Autónoma de Madrid (UAM).