Spektrum des Selbst im interkulturellen Kontext

Inhaltsangabe:Einleitung: Gloria Anzaldúa leistete durch ihre Werke sowie durch ihre starke Persönlichkeit einen herausragenden Beitrag für die verschiedensten Bewegungen der siebziger und achtziger Jahre. Sie beeinflusste nachhaltig die feministischen Strömungen ihrer Zeit, die Betrachtungen der Kultur-, Chicana- und Homosexuellen Theorie, indem sie diese Bewegungen herausforderte und neue Sichtpunkte herausarbeitete: „she challenged these movements in an effort to make real change happen to the world, rather than to specific groups“. Für ihre Arbeiten wurde sie durch zahlreiche Preise geehrt. Unter anderem empfing sie den American Book Award (1986), den National Endowment for Arts (1991), den Lesbian Rights Award (1991) und den Amarican Studies Association Lifetime Achievement Award. Außerdem wurde Borderlands/La Frontera von dem Library Journal zu einem der 38 besten Bücher des Jahres 1987, und von dem Hungry Mind Review zu einem der 100 besten Bücher des Jahrhunderts gewählt. Gloria E. Anzaldúa starb am 15. Mai 2004 in Santa Cruz, Kalifornien, an einer mit Diabetes in Verbindung stehenden Krankheit. Schon ihre Geburt im Grenzgebiet von Südtexas und Mexiko bezeichnete den Ursprung für eine Grenzerfahrung. Eine Erfahrung, die geprägt ist durch Uneindeutigkeit, ein Hin- und Hergerissensein, ein Gefühl des Nichtdazugehörens, weder zur einen noch zur anderen Seite, welche sich im Laufe ihres Lebens immer weiter vertiefte und sich über den geografischen Aspekt hinaus auf sexuelle und psychologische Aspekte ausweitetet, und durch die bewusste Auseinandersetzung mit den Themen Rasse, Geschlecht, Kultur, Geschichte etc. zum dominanten Thema ihres Lebens und ihres Schreibens entwickelte. So bildete sich als Schwerpunkt ihres literarischen Schaffens der „Versuch, die verschiedenen Aspekte ihres gesellschaftlichen, politischen und literarischen Lebens (chicanismo, writing, feminism und lesbianism) zu verbinden und zum Entstehen einer neuen Bewegung der Women of Color beizutragen.“ Da diese Aspekte nicht streng voneinander abgegrenzt, sondern eher durchlässig sind und ineinander übergehen, kommt es oftmals zu einer Überlagerung von Räumen, zu einer Mischung, einem Mestizentum im weitesten Sinne, von Ideen, Ansichten und Empfindungen. Im Zentrum dieser Arbeit soll Anzalduás Werk Borderlands/ La Frontera. The New Mestiza stehen, in welchem sie Mestizaje bewusst als Methode einsetzt, um ein neues Mestizenbewusstsein zu entwerfen. Anzaldúas erste [...]

Ramona Wolf, M.A., Studium der Hispanistik, Psychologie und interkultureller Wirtschaftskommunikation an der Friedrich-Schiller- Universität in Jena. Abschluss 2008 als Magister Artium in neusprachlicher Philologie. Derzeit tätig in der Exportabteilung einer internationalen Firma sowie als selbstständige Deutschlehrerin.

Weitere Produkte vom selben Autor

Download
PDF