Spekulanten am Warenterminmarkt. Ihre Rolle bei der Preisbildung von Weizen am Kassamarkt

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,5, European School of Business Reutlingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Beginn des 21. Jahrhunderts konnte nach dem Platzen der Dotcom Blase eine Liquiditätsverschiebung von Aktienmärkten hin zu Rohstoffmärkten festgestellt werden. Insbesondere Index Funds auf Agrarrohstoffe verzeichneten einen rasanten Anstieg des Handelsvolumens. Die Untersuchung des kausalen Zusammenhangs zwischen der gleichzeitigen Anhebung des Preisniveaus vieler Agrargüter am Kassamarkt, sowie die erhöhte Volatilität dieser Märkte und die stärkere Korrelation vieler Agrargüter ist Gegenstand dieser Arbeit. Eine Untersuchung der Fundamentaldaten zeigte, dass diese die Marktentwicklung nicht erklären können. Verschiedene Studien, welche mittels des Granger-Kausalitätstests den Zusammenhang von Kassa- und Warenterminmärkten untersuchen kommen zu ambivalenten Ergebnissen, was an methodischen Mängeln liegt, wie z.B. die beliebige Wahl des Time-Lags, die Verwendung wöchentlicher Daten, die Problematik des Open Interests als Netto-Position, die Unmöglichkeit der Untersuchung von OTC-Transaktionen und die nicht gegebene empirische Unabhängigkeit vieler Studien. Eine weitere Analyse von Kennzahlen zur Spekulationsintensität der Agrarrohstoffmärkte ergab, dass die Agrarterminmärkte einen Mangel an informierten Spekulanten aufweisen und keineswegs exzessive Spekulation vorliegt, denn historisch gesehen bewegen sich Working´s T-Index, der Spekulations-Ratio und Volume to Open Interest auf normalem bis niedrigem Niveau. Dennoch zeigen die Entwicklungen am Markt und die Ergebnisse verschiedener Studien, dass gelegentlich Informationsverarbeitungsineffizienzen vorliegen, weshalb die Märkte, insbesondere das Vorgehen von Index Funds, noch transparenter gestaltet werden müssen.