'Spiegelgeschichte' von Ilse Aichinger. Eine Analyse

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Neuere Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Zunächst beginne ich mit einer klassischen Textanalyse, in der Erzählverhalten und Erzählhaltung untersucht werden sollen. Dabei möchte ich auf die besondere Sprechsituation eingehen, welche die ¿Spiegelgeschichte¿ zur ungewöhnlichen und einzigartigen Erzählkunst macht. Um die Sprechsituation erschließen zu können, muss die Erzählung über die Textanalyse hinaus, in einen spezifischen literaturhistorischen Kontext gesetzt werden. Ich möchte untersuchen, inwiefern Aichingers neue Erzählkunst, die den Kahlschlag ablöst, als kafkaesk bezeichnet werden kann und einem Muster folgt, das charakteristisch ist für die österreichische Sprachskepsistradition. Zur Annäherung an Aichingers transitorischen Ort des Poetischen möchte ich außerdem detailliert auf die Symbolik in ¿Spiegelgeschichte¿ eingehen. Eine zentrale Bedeutung fällt dem Motiv des Spiegels zu, der nicht nur die biologische Ordnung auf den Kopf stellt, sondern auch die sprachliche. Es soll deutlich werden, dass der Spiegel als Schlüssel zur Eröffnung einer poetologischen Dimension dient. Neben dem Spiegel gibt es noch weitere wichtige Motive, deren Funktion ich ebenfalls erörtern möchte. Mein weiterführendes Ziel ist es, die wichtigsten Voraussetzungen zu benennen, welche für Aichingers Dichtung gelten. Damit klärt sich die Frage, weshalb ein Großteil der intellektuellen Bevölkerung der westlichen Hemisphäre und der Literaturkritiker, ihr skeptisch gegenüberstehen und ihre Texte dennoch zum festen Bestandteil der heutigen Schullektüre gehören.

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